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Bits & Pieces

Edition #253 | 31.10.2025

Meistgehandelt | Märkte und Makro | Podcast | Baumaschinen | Chart der Woche | Zukunftsauto-ETFs

Heute Nacht treiben wieder Gespenster, Vampire und Monster ihr Unwesen und verlangen Süßes oder Saures. Beides gab es diese Woche auch an der Börse: Apple und Microsoft knackten die 4-Billionen-Dollar-Marke, während NVIDIA noch einen drauf setzte und Meta erstmal einen sauren Dämpfer erhielt. Vom KI-Hype profitiert auch Baumeister CAT, der die Rechenzentren der Magnificent 7 mit Stromaggregaten versorgen darf. Und die Autobranche wird auf lange Sicht ebenso auf KI-Infrastruktur angewiesen sein: Der autonome Chauffeur braucht immerhin ein großes Gehirn, um seine Fahrgäste sicher zu befördern.


Meistgehandelt

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das Verhältnis von Käufen und Verkäufen der 100 meistgehandelten Aktien im Scalable Broker zwischen dem 24.10.2025 und 30.10.2025.


Berichtssaison

Glorreiche Quartalsergebnisse?

Fast die Hälfte (43 %) der Unternehmen im S&P 500 hat diese Woche Zahlen berichtet, darunter auch fünf der Magnificent Seven:

Meta hat mit einem Quartalsumsatz von 51 Mrd. $ die Markterwartungen übertroffen. Trumps „Big Beautiful Bill“ sorgte jedoch für eine einmalige Steuernachzahlung von 16 Mrd. $, die auf den Gewinn drückte. Dazu kommen hohe Investitionen in Rechenzentren, die kommendes Jahr noch deutlich steigen sollen. Der Kurs ging runter.

Microsoft lieferte stabile Zahlen ab und steigerte seinen Umsatz um 18 % auf 78 Mrd. $. Besonders beeindruckend: Das Cloudgeschäft Azure ist um 40 % gewachsen. Zusätzlich hat Microsoft angekündigt, 35 statt 24 Mrd. $ in KI-Infrastruktur zu investieren. Das kam nicht so gut an. Die Aktie fiel nachbörslich leicht.

Alphabet erreichte einen neuen Meilenstein: Erstmals hat die Google-Mutter beim Umsatz die Marke von 100 Mrd. $ geknackt. Alphabet plant zudem, in diesem Jahr insgesamt 93 Mrd. $ in den Bau von Rechenzentren zu stecken. Aufgrund boomender Werbeeinnahmen und einem starken Cloud-Geschäft war der Markt aber gnädig: Die Aktie legte zu.

Amazon übertraf sowohl Umsatz- als auch Gewinnerwartungen dank des Cloud-Geschäfts, das schneller als erwartet wuchs. Für das Quartal meldete Amazon einen Gewinn pro Aktie (EPS) von 1,95 $ bei einem Umsatz von 180 Mrd. $ und übertraf damit die Erwartungen der Analystinnen und Analysten. Amazon Web Services (AWS) erzielte einen Umsatz von 33 Mrd. $ gegenüber den erwarteten 32 Mrd. $.

Apple hat mit den Zahlen für das Q4 überzeugt. Der Absatz des iPhone 17 war „ungewöhnlich stark”, so CEO Tim Cook und kurbelte den Umsatz um 8 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 102 Mrd. $ an. Die China-Nachfrage blieb eine Schwachstelle mit fallenden Umsätzen. Cook jedoch rechnet mit einer Erholung und verspricht, das Dezemberquartal könnte das beste Quartal jemals werden.


Märkte & Makro

Viel Rally auf wenigen Schultern

Der S&P 500 hat Rückenwind. Diese Woche knackte der US-Leitindex zum ersten Mal die Marke von 6.900 Punkten. So ist der Index sogar am erfolgreichsten Investor der Welt, Warren Buffett, vorbeigezogen. Mehr dazu in der neuesten Folge von Beyond The Noise. Die Gründe: starke Unternehmenszahlen, weiter sinkende US-Leitzinsen und erste Signale der Entspannung im Handelskonflikt zwischen China und den USA. Für das Krisen-Asset Gold sind das schlechte Nachrichten. Sein Preis fiel diese Woche zeitweise wieder unter 4.000 $ pro Feinunze.

Das Haar in der Kurssuppe: Die Rally wird nur von wenigen Big-Tech-Aktien getragen – allen voran NVIDIA. Der Chipdesigner, der erst im Juli einen Börsenwert von 4 Bio. $ erreicht hat, notiert mittlerweile bei mehr als 5 Bio. $ und ist damit das mit Abstand wertvollste Unternehmen der Welt. Wie sähe die Kurstafel ohne die Big Techs aus? Der „S&P 500 Equal Weight“, in dem nicht die großen KI-Werte den Ton angeben, sondern alle 500 Indexwerte gleichgewichtet sind, notiert seit Wochenbeginn deutlich im Minus.

Auch abseits der Börse ging es um KI-Werte: OpenAI ist nun ein gewinnorientiertes Unternehmen, aber auch dem Gemeinwohl verpflichtet. Die weiterhin existierende Stiftung hinter OpenAI kontrolliert 26 % der Anteile an dem neuen Unternehmen und damit etwas weniger als Hauptaktionär Microsoft mit 27 %. OpenAI erwägt im nächsten Schritt einen Börsengang und soll wohl auch über einen Einstieg in den Online-Werbemarkt nachdenken. Das wäre insbesondere für Alphabet und Meta mit ihren gigantischen Werbeeinnahmen eine Herausforderung.

Und was war in Deutschland los? Die Wirtschaftsleistung stagniert hierzulande. Mahnende Worte dazu von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche: „Unsere Wirtschaftsleistung verharrt auf dem Niveau von 2019, im gleichen Zeitraum hat das Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten um 12 % zugenommen.“ Ihr Plan, um dem Nullwachstum zu entkommen: mehr Freihandel, diversifizierte Lieferketten, ein stärker vernetzter EU-Binnenmarkt und – der Klassiker – Bürokratieabbau.


Podcast

Wie kommt die Cola eigentlich in die Flasche? Nach unserem Deep Dive in die Marke, widmen sich Christian W. Röhl und Katharina Brunsendorf diesmal einer anderen Seite des Coca-Cola-Imperiums: dem Abfüll- und Franchise-System.

Hier geht's zum Video auf YouTube oder zur Podcast-Version auf Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt.


Baumaschinen

CAT der KI-Baumeister

Die KI-Rally ist sogar in der Bauwirtschaft angekommen. Immerhin müssen die neuen KI-Rechenzentren und die Kraftwerke, um sie zu betreiben, erstmal gebaut oder erweitert werden. Das passiert häufig mit Baumaschinen von Caterpillar. Das US-Unternehmen ist gemessen am Umsatz der globale Marktführer, was Bau- und Bergwerksmaschinen angeht und ungefähr dreimal so groß wie der japanische Wettbewerber Komatsu.

Im dritten Quartal 2025 steigerte das US-Unternehmen mit dem ikonischen CAT-Logo seinen Umsatz um 10 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 17,6 Mrd. $. Mehr als die Hälfte davon erwirtschaftete man in Nordamerika, wo auch der Großteil des Wachstums herkam. In der EAME-Region (Europe, Africa, Middle East) standen die Bagger mit einem Umsatzplus von 1 % hingegen nahezu still.

Besonders stark war die Nachfrage nach Generatoren von CAT für Notstromaggregate. Sie werden unter anderem eingesetzt, um KI-Rechenzentren während eines Stromausfalls online zu halten. In diesem Segment wuchs der Umsatz sogar um 31 % auf über 2,6 Mrd. $. Und das könnte erst der Anfang sein: UBS-Analyst Steven Fisher ging kurz vor Veröffentlichung der Quartalszahlen davon aus, dass das Generatorengeschäft mittelfristig um 1,5 Mrd. $ wachsen könnte.

Bei solchen Wachstumsaussichten und einem Auftragsbestand in Höhe von insgesamt knapp 40 Mrd. $ verzeiht die Börse sogar, dass Caterpillar beim Gewinn pfuschte: Das operative Ergebnis sank trotz starker Umsätze um 3 % auf 3,1 Mrd. $. Schuld waren hauptsächlich höhere Herstellungskosten und gestiegene Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Auf Fünfjahressicht ist die CAT-Aktie mittlerweile über 270 % im Plus. Diese starke Kursentwicklung drückt auf die Dividendenrendite, die derzeit rund 1 % beträgt. Und das, obwohl Caterpillar seine Dividende seit 32 Jahren kontinuierlich anhebt.


Chart der Woche

Was kostet die Welt?

Verbraucherpreisindex – Gewichte für die 12 Abteilungen

Chart der Woche

Quelle: Destatis, Statistisches Bundesamt

Im Oktober hat sich die Inflation in Deutschland weiter abgeschwächt: Nach 2,4 % im September stieg der Verbraucherpreisindex nur noch um 2,3 % im Jahresvergleich. Dienstleistungen verteuerten sich mit 3,5 % etwas stärker als zuletzt, während die Preisanstiege bei Nahrungsmitteln mit 1,3 % deutlich nachließen. Ein besonders auffälliger Entlastungsfaktor: Die Energiepreise sanken sogar um 0,9 %.

Die rückläufige Teuerungsrate sollte Druck von der Europäischen Zentralbank nehmen und für Entspannung an den Aktienmärkten sorgen. Die Aussicht auf nicht weiter steigende Leitzinsen gibt Anleihekursen und kreditfinanzierten Geschäftsmodellen Auftrieb. Zugleich bleiben die Konsumausgaben stabil, solange sich die „gefühlte Inflation“ nicht abkoppelt – für die Kapitalmärkte ist das ein positives Signal.

Die amtliche Inflationsmessung basiert auf einem Warenkorb, dessen Zusammensetzung häufig kritisiert wird, weil er bestimmte Aspekte des tatsächlichen Konsumverhaltens nicht vollständig abbildet. Einer der Hauptkritikpunkte ist, dass viele wichtige Güter und Dienstleistungen, wie selbstgenutzte Wohnimmobilien oder öffentliche Güter (Straßen, Schulen, Gesundheitsversorgung), gar nicht oder nur unzureichend berücksichtigt werden. Das verzerrt die Inflationsmessung, vor allem für Haushalte, bei denen diese Ausgaben einen großen Anteil am Budget ausmachen.


Zukunftsauto-ETFs

Runter vom Gas

Das Auto der Zukunft fährt elektrisch und autonom – zumindest, wenn es nach Waymo geht. Die Google-Tochter befördert bereits in den US-Städten San Francisco, Phoenix, Los Angeles und Atlanta Personen fahrerlos von A nach B. Nun wagt das Unternehmen den Sprung über den Atlantik: Waymo hat vor wenigen Wochen angekündigt, dass seine fahrerlosen Taxis ab 2026 auch auf den Straßen Londons unterwegs sein werden. Die ersten Kilometer außerhalb der USA machte das Unternehmen bereits im April in Tokio. Waymo ist nicht allein im Rennen um die Marktführerschaft beim autonomen Fahren. Tesla hat bereits in Austin, Texas einen begrenzten Robotaxi-Test gestartet und auch VW möchte ab 2026 den ID.Buzz als fahrerlosen Shuttle über die Uber-App in den USA anbieten.

Autonome Fahrzeuge benötigen die passende Technologie, um im Verkehr souverän fahren und navigieren zu können. Die wird von Tech-Unternehmen wie NVIDIA oder Panasonic geliefert. Und auch Fahrdienstvermittler wie Uber oder Lyft könnten von den selbstfahrenden Autos profitieren: Wenn sie ihre Einnahmen nicht mehr mit den Fahrerinnen und Fahrern auf den Plattformen teilen müssten, könnten ihre Margen steigen.

Neben Einzelaktien gibt es auch andere Wege, um an der Zukunft der Mobilität teilzuhaben. Mit den passenden ETFs holen Sie sich die gesamte Wertschöpfungskette des elektrischen und fahrerlosen Aufbruchs ins Portfolio. Neben Tesla, VW und NVIDIA finden sich darin auch Positionen von AMD, Meta oder dem chinesischen Fahrzeughersteller Geely. Damit tunen Sie ihr Portfolio, ohne selbst Gas geben zu müssen.


SCALABLE NEWS


Gotta catch them all!

Bitcoin, Ethereum und Solana kennen die meisten, aber haben Sie schon mal etwas von Aptos, Celestia und Tezos gehört? Im Scalable Broker können Sie mittlerweile in 32 verschiedene Cryptos investieren. Wenn Sie Ihrer Sammelleidenschaft nachgehen, vergessen Sie aber bitte nie, dass Kryptowährungen hohe Risiken bergen.

Quellen: Scalable and dpa-AFX

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