Bits & Pieces
Edition #251 | 17.10.2025
Meistgehandelt | Märkte und Makro | Podcast | OpenAI | Chart der Woche | Edle ETFs
In den USA tappen Anlegende und die Notenbank im Dunkeln, weil der Shutdown den Release wichtiger Wirtschaftsdaten verzögert. Bei uns gibt es trotzdem jede Menge Spannendes zu lesen: Die US-Banken haben ihre Bücher geöffnet und liefern die ersten harten Fakten seit langem zur Gesundheit der amerikanischen Wirtschaft. Außerdem teilen wir mit Ihnen, wie die reichsten Familien Deutschlands reich bleiben und wie Sie Ihr eigenes Vermögen in unsteten Marktzeiten schützen können. Zwei Ideen dazu: altbewährte Edelmetall-ETCs und ein brandneuer Deal im ELTIF, denn: Mit dem BlackRock Private Equity Fund können Sie sich über Scalable jetzt auch an OpenAI beteiligen.
Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das Verhältnis von Käufen und Verkäufen der 100 meistgehandelten Aktien im Scalable Broker zwischen dem 10.10.2025 und 17.10.2025.
Die Stunde der Wahrheit
Viermal im Jahr verwandelt sich die Wall Street in eine Bühne: Es ist Berichtssaison. Nach Monaten voller Zinsspekulationen, Inflationsdebatten und Rezessionsängsten liefern die größten US-Banken die ersten echten Fakten. Zudem fehlen aufgrund des Regierungs-Shutdowns in den USA wichtige Daten zur US-Wirtschaft. Anlegende tappen im Dunkeln – ein Einblick in die Bücher der Banken dürfte dringlicher denn je sein. Ihre Berichte zeigen, wie gesund die amerikanische Wirtschaft wirklich ist und ob die Rally an der Wall Street weitergehen oder einen Dämpfer bekommen könnte.
Den Startschuss lieferten am Dienstag JPMorgan Chase, Goldman Sachs, Citigroup und Wells Fargo: Die Erwartungen des Marktes wurden überwiegend übertroffen. Die CEOs der Banken äußerten sich größtenteils optimistisch: Amerika konsumiert noch immer und die Bonität der Verbraucherinnen und Verbraucher bleibt stabil. Dementsprechend verzeichneten die Banken keinen Rückgang im Kreditvolumen – ein positives Signal für die Wirtschaft.
Treiber der guten Ergebnisse sind primär die Investmentbanking-Sparten, die die zahlreichen Börsengänge, Deals und Übernahmen begleiten und bei jeder Transaktion mitverdient haben. Die dynamischen Finanzmärkte kamen den Banken auch zugute, da sie das Handelsvolumen in die Höhe trieben. Das spielt auch dem Vermögensverwalter BlackRock in die Karten, der ein rekordhohes verwaltetes Vermögen (AUM) von über 13 Bio. $ berichtet – ein Zuwachs von 17 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch Morgan Stanley und Bank of America übertrafen die Erwartungen der Analysten und Analystinnen im dritten Quartal und stiegen im Kurs.
Aber Zahlen sind nicht alles. Banken-CEOs fühlten sich auch dieses Mal dazu berufen, ihre Einschätzungen der Marktlage abzugeben. Der wohl bekannteste Banker der Welt und JPMorgan-CEO Jamie Dimon sagte: „Wenn man eine Kakerlake sieht, gibt es wahrscheinlich noch mehr.“ Er bezieht sich damit auf die beiden Pleiten des Autokreditgebers Tricolor und des Autozulieferers First Brands, die zum dreistelligen Millionenverlust der Banken führten. Nun sieht Dimon die Möglichkeit weiterer Ausfälle, für die die Banken aufkommen müssten.
Unsere Takeaways:
- Die US-Wirtschaft bleibt stabil: Die Banken geben vorerst keinen Grund zur Sorge und bestätigen einen bullischen Markt.
- Im Abschwung könnte der Privatkreditsektor zur Belastung für Banken werden.
China lässt Trump auffliegen
Seltene Erden sind weder selten noch Erden. Streng genommen handelt es sich bei den 17 chemischen Elementen um Metalle, die teilweise häufiger in der Erdkruste vorkommen als Blei, Kupfer oder Gold. Trotzdem sind Seltene Erden im Zollstreit zwischen den USA und China das Ass im Ärmel von Xi Jinping. Die großen Lagerstätten von Neodym, Dysprosium und Co. liegen nämlich fast allesamt in der Volksrepublik.
Ende vergangener Woche legte der chinesische Staatspräsident sein Ass unerwartet auf den Tisch, als er die Exportbeschränkungen für Seltene Erden weiter verschärfte. Für die Weltwirtschaft ist das ein Problem. An die Rohstoffe zu kommen, die für elektrotechnische Produkte unverzichtbar sind, wird immer schwieriger und teurer. In Deutschland leidet insbesondere die Autoindustrie unter dem Mangel und in den USA tobt Donald Trump.
Der US-Präsident, der seine Wortwahl gegenüber der Volksrepublik zuletzt gemäßigt hatte, schlug einen anderen Ton an: China verhalte sich extrem feindselig und nehme mithilfe der Seltenen Erden die Welt als Geisel. Als Trump sich dann beruhigt hatte und per Telefon gute Miene zum bösen Spiel machen wollte, nahm in Peking niemand den Hörer ab. Mittlerweile stehen wieder Strafzölle von 100 % im Raum und das geplante Treffen der Präsidenten Ende Oktober in Seoul wackelt.
„Selbst wenn es in Südkorea zu einer Einigung käme: Der Konflikt zwischen den USA und China dürfte die nächsten Jahre bis Jahrzehnte bestimmen“, sagt unser Chief Economist Christian W. Röhl. China gebe sich nicht länger damit zufrieden, die Werkbank der Welt für billige Plastikprodukte oder Standardchemikalien zu sein. „Spätestens seit Xi 2013 die Parole von der ,nationalen Wiedergeburt' ausgegeben hat, befinden sich die beiden Nationen in einem epischen Ringen um die weltweite politische und wirtschaftliche Vormachtstellung.“
Was war abseits vom Pokertisch los? Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank, hat am Dienstag bei seiner Rede auf einer Wirtschaftstagung weitere Zinssenkungen in diesem Jahr angedeutet. Außerdem betonte er, dass der Abbau der Notenbankbilanz (Quantitative Tightening) in wenigen Monaten abgeschlossen sein könnte. Das heißt, dass die US-Notenbank ihre Geldmengenverknappung beenden wird. Für die Aktienmärkte sind beide Aussagen bullish.
In dieser Community-Folge geht es wieder um Ihre Fragen. Unser Chief Economist Christian W. Röhl analysiert, warum Oracle dreimal so groß ist wie SAP und erklärt, wann antizyklisches Investieren bei Aktien wie Ørsted oder Merck wirklich Sinn ergibt.
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Haben auch Sie Fragen an Christian? Dann schicken Sie uns diese an unseren Instagram-Account oder direkt an Christian W. Röhl.
Das wertvollste Startup der Welt
Eine Bewertung von 500 Mrd. $, aber noch immer fast ein Startup: OpenAI ist mittlerweile das wertvollste nicht-börsengehandelte Unternehmen der Welt. Dabei dürfte die Geschichte der Macher des KI-Chatbots ChatGPT gerade erst begonnen haben. Einen Hinweis darauf liefert die jüngste Verkaufsrunde bei OpenAI. Dabei erhielten Beschäftigte und ehemalige Beschäftigte die Gelegenheit, sich außerbörslich von Mitarbeiteraktien im Wert von 10,3 Mrd. $ zu trennen. Verkauft wurden allerdings nur Aktien im Wert von 6,6 Mrd. $.
Für OpenAI ist diese Zurückhaltung ein gutes Zeichen. Wenn die Belegschaft an ihren Aktien festhält, deutet das darauf hin, dass man nicht nur an den Unternehmenserfolg, sondern auch an einen noch höheren Unternehmenswert glaubt. Dabei liegt die aktuelle Bewertung bereits rund 40 % oberhalb der aus dem Frühjahr 2025. Zugegriffen haben in erster Linie große Investmenthäuser wie die japanische SoftBank, der staatliche Tech-Fonds von Abu Dhabi MGX sowie T. Rowe Price aus den USA.
Mit dem KI-Bildgenerator Dall-E und dem Video-Tool Sora hat OpenAI noch weitere KI-Lösungen im Angebot. Das Flaggschiffprodukt dürfte auf absehbare Zeit jedoch der Marktführer ChatGPT bleiben, dessen Name häufig stellvertretend für den gesamten Markt an KI-Chatbots genannt wird. Bis 2030 könnte der KI-Markt rund 700 Mrd. $ pro Jahr umfassen. Seine Führungsposition zu verteidigen oder noch weiter auszubauen, könnte sich für OpenAI, seine Belegschaft und die Investoren also bezahlt machen.
Wollen auch Sie dabei sein? Dann müssen Sie nicht gleich bei Sam Altman anheuern. Im Scalable Broker können Sie nämlich gemeinsam mit den ganz Großen investieren – auch in OpenAI. Im BlackRock Private Equity Fund sind neben dem KI-Pionier noch zahlreiche weitere vielversprechende Unternehmen abseits der Börse enthalten.
Wer noch tiefer in das Geschehen um OpenAI eintauchen will, findet etwas dazu in unserer neuen Folge von Beyond the Noise auf YouTube.
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Reichtum made in Germany
Top 5 der reichsten Deutschen – Angaben in Euro

Quelle: manager magazin
Das Vermögen der 100 reichsten Deutschen hat sich im Vergleich zum letzten Jahr verdreifacht. An der Spitze des deutschen Wohlstands steht Dieter Schwarz. Er ist der Kopf der Schwarz-Gruppe, die mit dem Discounter Lidl und dem Supermarkt Kaufland der viertgrößte Einzelhändler der Welt ist – nur Walmart, Amazon und Costco erwirtschaften mehr.
Auf Schwarz persönlicher Einkaufsliste steht KI ganz oben. Mit der D11Z.Ventures – ehemals Zukunftsfonds Heilbronn – investiert er z. B. in das deutsche KI-Unternehmen aleph alpha aus Heidelberg oder in den neuen Innovationspark für KI in Neckarsulm. Der Lidl-Gründer will seine Heimatregion rund um Heilbronn zu einem Zentrum für Wirtschaft und Bildung machen. Bei der Schwarz-Stiftung in Neckarsulm wird aktuell ein Campus für bis zu 9.000 Studierende gebaut.
Auf Platz 2 der Liste sind die Familien Quandt und Klatten. Ein Großteil ihres Vermögens geht auf die geerbten Anteile an BMW zurück. Doch setzen die Erben Susanne Klatten (ehemals Quandt), Stefan Quandt sowie Gabriele Quandt nicht nur auf das Autogeschäft. Über unterschiedliche Holdings sind bis zu 40 % ihres Vermögens in Private Equity angelegt.
Doch nicht alle haben es geschafft, ihr Vermögen zu vermehren. Die Familie Merck beispielsweise, die hinter dem gleichnamigen deutschen Pharma- und Chemiekonzern steht, musste im Vergleich zum vergangenen Jahr einen Verlust von über 9 Mrd. € verkraften.
Stabile Unze
In turbulenten Zeiten greifen viele zu Edelmetallen. Diese gelten traditionell als stabil – und stellten dies zuletzt auch unter Beweis: Während alles andere abstürzte, legten Gold und Silber zu. In den vergangenen von Krisen geplagten fünf Jahren verdoppelte sich der Goldpreis und erreichte erst diese Woche mit 4.368 $ pro Feinunze ein neues Allzeithoch.
Um an der Wertentwicklung von Edelmetallen teilzuhaben, bieten sich sogenannte Exchange Traded Commodities (ETCs) wie der iShares Physical Silver oder Amundi Physical Gold an. Diese bilden die Wertentwicklung eines Rohstoffs ab und sind mit dem jeweiligen Edelmetall hinterlegt.
Wegen der US-Dollar-Schwäche ist das 60-prozentige Goldpreis-Plus in diesem Jahr aus der Euro-Perspektive auf 40 % geschrumpft. Wer Wechselkurseffekte ausschalten will, kann zu EUR Hedged ETCs greifen – die auf alle Edelmetalle verfügbar sind. Die Sicherung ist allerdings mit Kosten verbunden und schaltet nicht nur Währungsrisiken aus, sondern auch die Chance, von einem möglicherweise wieder festeren Dollar zu profitieren.
Produkt-Highlight
Mehr Deutschland für günstiger
Geringere Kosten – mehr Rendite. Der Ertrag und die Kosten einer Geldanlage werden immer miteinander verrechnet. Das heißt: Werden die Kosten gesenkt, fließt mehr von der Marktrendite in Ihr Depot. Das Investmenthaus Vanguard setzt sich genau dafür ein, indem es seit Oktober für gleich sechs ihrer Aktien-ETFs die Gebühren gesenkt hat. Darunter der Vanguard Germany All Cap, der nun mit einer Senkung von 0,10 % auf 0,07 % der günstigste Deutschland-ETF am Markt ist. Doch damit nicht genug: Der physisch replizierende Aktien-ETF vereint gleich 147 kleine, mittlere und große deutsche Unternehmen, statt der bekannten 40 DAX-Titel. Damit ist Ihre Anlage nicht nur breiter gestreut, sondern bietet die Chance, vom Wachstum kleinerer Unternehmen zu profitieren. Obendrauf gibt's noch Dividenden von rund 2 % jährlich. Die Sektoren mit der höchsten Gewichtung im ETF sind Industrie, Finanzwesen und Technologie. Sie werden von dem Industrieriesen Siemens, dem Versicherer Allianz und dem Tech-Schwergewicht SAP repräsentiert.
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Quellen: Scalable and dpa-AFX
