
Sharpe Ratio
Die Sharpe-Ratio ist eine Kennzahl, die häufig eingesetzt wird, um Anlagen mit unterschiedlichen Risiken zu vergleichen. Sie beruht auf risikoadjustierten Renditen und misst die durchschnittliche Überrendite (also die Differenz zwischen Anlagerendite und dem risikolosen Zins), die pro Risikoeinheit erzielt wurde.
Die Sharpe-Ratio ergibt sich, indem man die Überrendite durch die Standardabweichung der Anlagerendite dividiert:
Sharpe-Ratio = (r – rf) / σ
wobei
r = Anlagerendite
rf = risikoloser Zinssatz
σ = Standardabweichung der Anlage
Die Sharpe-Ratio gibt dem Anleger ein besseres Verständnis dafür, ob eine hohe historische Rendite (z.B. die eines aktiv gemanagten Aktienfonds) aufgrund einer „intelligenten“ Anlagestrategie erzielt wurde oder ob sie lediglich aufgrund eines sehr hohen Risikoeinsatzes zustande kam.
Eine niedrige Sharpe-Ratio (bspw. unter 0,3) weist darauf hin, dass im Verhältnis zum eingegangenen Risiko eine niedrige Rendite erzielt wurde. Negative Werte sind schwerer zu interpretieren. Ein hoher negativer Wert besagt eigentlich, dass mit „hoher Sicherheit“ Verluste erzielt wurden. Allerdings sollten historische Performancevergleiche nur über längere Zeiträume vorgenommen werden, da die Sharpe-Ratio kurzfristig stark schwanken kann.
Die Sharpe-Ratio hat sich zum Standardvergleichsmaß für Performance von Anlagen mit unterschiedlichen Risiken etabliert. Sie hat allerdings den Nachteil, dass sie die Standardabweichung (Volatilität) als Risikomaß verwendet. Da die Standardabweichung das Ausmaß positiver und negativer Wertschwankungen mittelt, ist dieses Risikomaß nur sinnvoll, wenn Anlagerenditen symmetrisch verteilt sind – wie das zum Beispiel die Normalverteilung unterstellt. In der Realität beobachten wir jedoch häufig, dass sich Renditen asymmetrisch verhalten, denn extreme negative Kurssprünge treten wesentlich häufiger auf als extrem positive.
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