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Für zukünftige Generationen könnte ein Atlas kein Buch voller Weltkarten, sondern das Tor zur digitalen Welt sein. Diese Woche hat OpenAI seinen Browser „ChatGPT Atlas“ vorgestellt – eine Kriegserklärung an den KI-Konkurrenten Google und dessen Chrome-Browser. Wir beschäftigen uns derweil mit der finanziellen Zukunft der nächsten Generation: Bei Scalable können Sie nämlich ab sofort auch Depots für Ihre Kinder einrichten. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie mit Anleihen-ETFs leere Staatskassen füllen, besuchen die größten Goldspeicher der Welt und blicken hinter die Fassade französischer Luxushäuser: Was hat Substanz und was ist nur Schminke?


Meistgehandelt

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das Verhältnis von Käufen und Verkäufen der 100 meistgehandelten Aktien im Scalable Broker zwischen dem 17.10.2025 und 23.10.2025.


Märkte & Makro

Tofu statt Tomahawks

Sanae Takaichi sagt das, was die Aktienmärkte hören wollen. Die neue Premierministerin Japans hat angekündigt, ein Konjunkturpaket im Wert von mehr als 92 Mrd. $ schnüren zu wollen. Geplant sind unter anderem Steuersenkungen und mehr Investitionen in Wachstumsindustrien. Woher kommt das ganze Geld? Takaichi ist Anhängerin einer expansiven Fiskalpolitik: Japan soll sich verschulden, um die Konjunktur in Schwung zu bringen.

Kommende Woche empfängt Takaichi in Tokio den US-Präsidenten. Donald Trump dürfte von seiner asiatischen Verbündeten höhere Verteidigungsausgaben fordern. Die wird Takaichi ihm wohl nicht zusagen können. Dafür dürfte sie jedoch bereit sein, verstärkt Sojabohnen und Erdgas aus den USA zu kaufen. Klingt wie ein schwacher Trost, könnte aber genau das sein, was Trump will.

China hat seine Sojaimporte aus den USA komplett eingestellt und setzt nun stärker auf Argentinien und Brasilien. Darunter leidet die US-Landwirtschaft, weshalb Trump zur Unterstützung mittlerweile mehrere Hilfspakete in Milliardenhöhe auf den Weg gebracht hat. Damit das Geld aber ankommt, braucht der US-Präsident auch Stimmen der Opposition und das dürfte ein Problem werden. Ein noch größeres ungelöstes Problem: Die US-Regierung befindet sich nun bereits seit mehr als drei Wochen im Shutdown – der zweitlängste in der Geschichte der USA.


Berichtssaison

Wer hat was zu melden?

Tesla ließ in Q3 mit Investitionen in KI und Robotik die operativen Kosten explodieren. Der Gewinn pro Aktie fiel deutlich niedriger aus als erwartet. Auch die Zukunftsvisionen von CEO Elon Musk konnten die Märkte nicht überzeugen: Die Aktie drehte ins Minus.

Netflix enttäuschte beim Gewinn wegen einer Steuernachforderung der brasilianischen Behörden in Höhe von 619 Mio. $. Rechnet man diesen Effekt heraus, hätte der Streaming-Anbieter die Gewinnerwartungen getroffen.

Apples dünnes iPhone Air liegt wie Blei in den Regalen – die Produktion wird gedrosselt. Das iPhone 17 und insbesondere die Pro-Modelle verkaufen sich hingegen deutlich besser als erwartet. Die Aktie zog kräftig an und markierte ein neues Allzeithoch.


Podcast

Kaum eine Marke ist so ikonisch, so tief in der globalen Popkultur verankert wie Coca-Cola. Doch die Geschichte hinter dem Zuckergetränk ist alles andere als süß.

In dieser Folge von Asset Class tauchen Christian W. Röhl und Katharina Brunsendorf tief in die über 100-jährige Saga von Coca-Cola ein. Sie beleuchten den Aufstieg vom medizinischen Gebräu zur globalen Ikone des Kapitalismus, angetrieben durch den visionären Geschäftsmann Asa Griggs Candler.

Hier geht's zum Video auf YouTube oder zur Podcast-Version auf Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt.

Haben auch Sie Fragen an Christian? Dann schicken Sie uns diese an unseren Instagram-Account oder direkt an Christian W. Röhl.


Christian W. Röhl

TKMS: Meme-Stock oder Must-have?

Von 60 auf 107 und zurück auf 80 € an nur einem Handelstag. Kein neuer KI-Datacenter-Hot-Stock aus den USA, sondern der Börsenstart der vierten deutschen Rüstungsaktie: TKMS (ThyssenKrupp Marine Systems) baut Kriegsschiffe aller Art, von Fregatten bis hin zu nicht-nuklear betriebenen U-Booten – und profitiert damit wie Rheinmetall, Hensoldt oder Renk von den nicht nur in Europa massiv steigenden Verteidigungsausgaben.

Sie wollen mehr über das Thema erfahren? Dann schauen Sie sich unsere neueste Folge von Beyond the Noise an.


Luxus

Börsen-Chic

Was signalisiert mehr Status: eine Handtasche von Louis Vuitton oder eine LVMH-Aktie? Die Tasche bringt Prestige, die Aktie performte zuletzt aber besser. LVMH verhalfen die Erholung des China-Geschäfts und die starken Zahlen der Kosmetikkette Sephora im dritten Quartal zu einem Umsatzwachstum von 1 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ein Erfolg gegenüber dem Minus von 4 % im ersten Halbjahr. Damit schickte LVMH nicht nur den eigenen Kurs aufwärts, sondern auch die ebenfalls französischen Konkurrenten Kering und Hermès. (Tipp: Einen Deep-Dive zu LVMH mit unserem Chief Economist Christian W. Röhl finden Sie hier auf YouTube oder als Podcast.)

Bei Hermès, dem Luxusgüterunternehmen mit dem höchsten Kurs-Gewinn-Verhältnis unter den dreien, sahen die Quartalsergebnisse auch gut aus, aber nicht gut genug: Das währungsbereinigte Umsatzwachstum von 9,6 % hat die Markterwartungen verfehlt, wenn auch nur ganz ganz knapp.

Kering meldete gleich zwei (schlechte) Nachrichten: Die am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Quartalsergebnisse zeigten einen Umsatzrückgang von 5 %. Kerings Flaggschiffmarke Gucci büßte im gleichen Zeitraum sogar 14 % ein. Zum dringend benötigten Schuldenabbau will Kering seine Beauty-Sparte für 4 Mrd. € an den Kosmetikhersteller L’Oréal verkaufen. Die Börse applaudierte, der Aktienkurs stieg.

Modebewusstsein ist nicht nur chic, sondern kann auch rational sein, denn die Branche ist mit Gewinnmargen von 30 bis 40 % hochprofitabel. Die Exklusivität und Knappheit der Luxusgüter ist und bleibt außerdem der Reiz, der die Menschen zum Kauf verleitet, trotz der Preiserhöhungen aufgrund aktueller US-Zölle.


Chart der Woche

Der Drache hortet Gold

Zentralbanken mit den größten Goldreserven weltweit (in Tonnen)

Chart-der-Woche

Quelle: World Gold Council, Angaben beziehen sich auf das Q2 2025

Chinas Weg in die Unabhängigkeit schimmert golden. Die chinesische Notenbank hat seit November 2022 hunderte Tonnen Gold gekauft und in ihren Tresoren eingelagert. Laut der Lobbyorganisation World Gold Council war die People’s Bank of China im zweiten Quartal 2025 die Notenbank mit den fünftgrößten Goldreserven weltweit.

Hinter den Zukäufen steckt eine Strategie: Die Volksrepublik strebt eine De-Dollarisierung an, um unabhängiger vom Westen und insbesondere den USA zu werden. Dazu gehört neben den konstanten Goldkäufen die Reduzierung der chinesischen Bestände an US-Staatsanleihen sowie die Stärkung des Yuan – den China gerne als Handelswährung etablieren möchte.

Chinas Gold dient nicht nur als Absicherung gegen US-Sanktionen und Vertrauensanker, sondern bewirkt mit jedem Tausch von US-Dollar in Gold eine Abwertung des Dollars. Das finden China und seine BRICS-Kumpanen ganz nett, immerhin ist eines ihrer Ziele, die Dominanz der US-Währung zu brechen.

Die hohen Goldreserven der übrigen vier Zentralbanken sind historisch bedingt. In der Ära der Goldbindung nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die Vereinigten Staaten den US-Dollar als Weltleitwährung mit Gold hinterlegen. Obwohl die Eintauschbarkeit von US-Dollar in Gold seit 1971 „temporär“ ausgesetzt ist, begründet das die bis heute hohen US-Goldreserven. Die Notenbanken von Deutschland, Italien und Frankreich wiederum tauschten vor 1971 einen großen Teil ihrer Dollarbestände in Gold und gelangten so zu ihren hohen Reserven.


Anleihen-ETFs

Wenn die Großen Geld brauchen

Wussten Sie, dass Sie mit Ihrem Geld ganze Staaten finanzieren können? Mit einer Anleihe gewähren Sie dem Emittenten – einem Staat oder einem Unternehmen – einen Kredit und erhalten während einer festgelegten Laufzeit regelmäßige Zinszahlungen. Wenn die Anleihe fällig ist, bekommen Sie Ihr investiertes Kapital zurück – aber natürlich nur, wenn der Emittent nicht insolvent gegangen ist. Um dieses sogenannte Ausfallrisiko zu minimieren, kann man sich auf besonders kreditwürdige Emittenten beschränken, deren Anleihen das Prädikat „Investment Grade“ tragen. Mit Staatsanleihen liquider Industrienationen wie den USA oder Deutschland ist man in der Regel auf der sicheren Seite. Eine zusätzliche Risikostreuung gelingt, wenn nicht nur auf Schuldtitel eines einzelnen Staates gesetzt wird.

Der ETF Amundi Core Global Government Bond beispielsweise bietet eine weltweite Streuung über Industrieländer hinweg. Er enthält unter anderem Anleihen der Vereinigten Staaten, aber auch Schuldtitel von Deutschland, Australien und Japan. Nur etwa ein Viertel der Anleihen im ETF lautet auf Euro. Der weitaus größere Teil unterliegt daher einem Wechselkursrisiko, das Ihre Rendite positiv oder negativ beeinflussen kann, je nachdem, ob die jeweilige Fremdwährung gegenüber dem Euro an Wert gewinnt oder verliert.

Mit dem iShares Core Euro Government Bond können Anlegende hierzulande Wechselkursrisiken vermeiden: Der ETF investiert ausschließlich in Anleihen aus dem Euroraum. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,07 % im Jahr ist er außerdem vergleichsweise günstig.

Und falls Sie doch lieber bei der Finanzierung von Unternehmen bleiben möchten, werden Sie beim Xtrackers USD Corporate Bonds fündig. Er konzentriert sich auf Unternehmensanleihen weltweit, die auf US-Dollar lauten und eine Laufzeit von mindestens drei Jahren haben.


Produkt-Highlight


Nicht alles, was glänzt, ist Gold

In diesem Jahr geht die Goldmedaille (bisher) an Silber. Die kleine Schwester des Goldes verwies die anderen Edelmetalle auf ihre Plätze. Silber hat einiges aufzuholen: In den vergangenen fünf Jahren verdoppelte sich der Goldpreis von unter 2.000 $ auf mittlerweile über 4.100 $ pro Feinunze. Doch den massiven Kursgewinnen bei Gold folgte eine regelrechte Silberrally.

Ein Grund, weshalb Silber derzeit durch die Decke geht: Das Edelmetall ist in der Industrie gefragt. Mehr als jeder zweite Silberbarren landet in Photovoltaikanlagen, Smartphones und Elektroautos. Silber ist der beste elektrische Leiter, den es gibt. Wo Performance also wichtiger ist als der Preis, kommt häufig Silber statt Kupfer zum Einsatz.

Von steigenden Silberpreisen profitieren nicht nur jene, die das Edelmetall halten, sondern auch die, die es fördern. Für Bergbauunternehmen wie Pan American Silver oder Coeur Mining, die große Silberminen betreiben, bedeutet der steigende Preis, dass sich die Gewinnmarge erhöht und bisher unrentable Vorkommen plötzlich wirtschaftlich abgebaut werden können. Wer sich aber statt risikoreicher Einzeltitel lieber die ganze Branche ins Portfolio holen möchte, kann mit dem Global X Silver Miners in die 34 größten börsennotierten Silberproduzenten der Welt investieren.


SCALABLE NEWS


Spar Patrol

Investieren bei Scalable wird zum Kinderspiel. Ab sofort bieten wir Ihnen mit unseren neuen Scalable Kinderdepots die beste Lösung an, um für Ihr Kind zu investieren – Scalable Taschengeld inklusive. Die Kinderdepots werden schrittweise freigeschaltet.


Ihre Vorteile mit dem Kinderdepot im Scalable Broker:

  • Sparpläne auf ETFs, Aktien und mehr ab 1 €
  • 2 % Zinsen p.a.* auf Guthaben
  • Taschengeld: Hunderte ETFs von iShares und Xtrackers ohne jährliche Gebühr (TER)


Ihre Vorteile mit dem Kinderdepot in Scalable Wealth:

  • Vollautomatisches ETF-Portfolio, ab 20 €
  • Inklusive Überwachung, Rebalancing und automatischer Steueroptimierung
  • Taschengeld: 0 % Verwaltungsgebühr

Mehr Informationen zum Scalable Kinderdepot finden Sie hier.

*Bitte beachten Sie unsere Risikohinweise zur Verwahrung von Guthaben. Variabler Zins. Konditionen sowie Guthabenverteilung finden Sie hier.

Gotta catch them all!

Bitcoin, Ethereum und Solana kennen die meisten, aber haben Sie schon mal etwas von Aptos, Celestia und Tezos gehört? Im Scalable Broker können Sie mittlerweile in 30 verschiedene Cryptos investieren. Wenn Sie Ihrer Sammelleidenschaft nachgehen, vergessen Sie aber bitte nie, dass Kryptowährungen hohe Risiken bergen.


Medientipp

Ruhig bleiben

Was tun, wenn die Weltwirtschaft uneinheitliche Signale aussendet? Gemeinsam mit Ross Finlayson von Amundi sind wir der Frage nachgegangen, welche Chancen sich aus der globalen Neuordnung ergeben. Hier geht's zum Beitrag.

Quellen: Scalable and dpa-AFX

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