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Der Bitcoin hat diese Woche erstmals die Marke von 90.000 $ durchbrochen. Die Aussicht auf Donald Trumps zweite US-Präsidentschaft lässt die Kryptobörsen weltweit boomen, stärkt aber auch den US-Dollar. Dafür schmiert der Goldpreis ab und die Inflation kommt zurück. Wie Trumps Pläne die Teuerungsrate noch weiter anheizen könnten, wieso die Allianz eine Dividendenperle ist und warum der aktuell boomende Aktienmarkt mit Vorsicht zu genießen ist, erfahren Sie in diesem Newsletter.


Shopify

Shopify überrascht

Der kanadische E-Commerce-Anbieter Shopify enttäuschte im vorigen Quartal mit einem Verlust. Nun verdiente Shopify operativ 283 Mio. $, was über den Schätzungen lag. Der Umsatz stieg um mehr als ein Viertel im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 2,2 Mrd. $. Das Bruttowarenvolumen, der gesamte Wert der Verkäufe von Händlern über die Shopify-Plattformen, betrug 69,7 Mrd. $. Im Vorjahresviertel waren es lediglich 56,2 Mrd. $.

Was macht Shopify? Shopify ist eine E-Commerce-Plattform, die Unternehmen hilft, einen Online-Shop anzubieten und auf Social Media, Marktplätzen und anderen Kanälen ihre Waren anzubieten. Weitere Lösungen umfassen beispielsweise die Produktverwaltung, die Zahlungsabwicklung sowie die Logistik.

Während früher fast ausschließlich kleine Anbieter die Plattform nutzten, kommen nun immer mehr große Firmen hinzu wie beispielsweise der US-amerikanische Spielzeughersteller Mattel oder der US-Streamingdienst Netflix. So soll das Bestellvolumen weiter wachsen. Im Geschäftsjahr 2024 soll der Umsatz im Jahresvergleich um einen mittleren bis hohen Zwanzigprozentsatz steigen. Der operative Gewinn werde laut Shopify im gleichen Maße wie im vergangenen Quartal anziehen. Die Aktie erreichte in dieser Woche den höchsten Stand seit Anfang 2022. Manche Anlegende nahmen Gewinne mit.



Die übermäßigen Staatsausgaben verursachen Inflation! Alle Staatsausgaben sind Steuern. Dies ist ein sehr wichtiges Konzept, das es zu würdigen gilt.

Elon Musk, CEO von Tesla und künftiger Berater für Regierungsausgaben der Trump-Administration, auf X am 14.11.2024


Märkte & Makro

Inflationstreiber Trump?

Sechs Monate lang fiel die Inflationsrate in den USA, im Oktober ist sie wieder leicht gestiegen – auf 2,6 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im September lag sie noch bei 2,4 %. Insbesondere Wohnkosten und die Preise für Gebrauchtwagen und Flugtickets haben die Teuerungsrate getrieben. Den Kapitalmarkt ließen die Zahlen kalt. Die leichte Erhöhung war erwartet worden, unter anderem auch aufgrund von Basiseffekten. Das bedeutet, dass das Preisniveau im Oktober des Vorjahres vergleichsweise niedrig war und sich die Preiserhöhungen in diesem Jahr deshalb stärker in der Statistik niederschlagen.

Die Kerninflationsrate, die stark schwankende Güter wie Energie und Nahrungsmittel ausklammert, verharrte bei 3,3 %. Sie wird von der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) derzeit unter anderem deshalb besonders beachtet, weil sie seit einem halben Jahr kaum gesunken ist. Im Vergleich zum Vormonat ist sie unverändert.

Der Weg zurück zur Zielmarke von 2 % Inflationsrate bleibt für die Fed steinig. In der vergangenen Woche hatte sie die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Es war nach dem großen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte im September die zweite Senkung in Folge. Derzeit liegt der Leitzins in den USA damit in der Spanne von 4,5 bis 4,75 %. Für die Fed-Sitzung am 18. Dezember rechnen die Märkte derzeit mit einer weiteren Senkung um 0,25 Prozentpunkte.

Die politischen Maßnahmen des gewählten US-Präsidenten Donald Trump könnten die Inflation weiter treiben und den Zinssenkungsspielraum der Fed beschränken. Trump wünscht sich niedrige Zinsen und einen schwachen US-Dollar, um seine heimische Exportwirtschaft anzukurbeln. Seit seiner Wahl gilt aber: Der US-Dollar wertet auf. Derzeit ist ein Euro rund 1,06 $ wert – der niedrigste Stand der Gemeinschaftswährung seit über einem Jahr. Die Stärke des US-Dollar drückt auch den Goldpreis, der nach seiner Rally in diesem Jahr auf ein Zweimonatstief gefallen ist und nun bei rund 2.562 $ pro Feinunze steht.


Christian W. Röhl

Irrationaler Überschwang – Lehre aus den 90ern

Am Montag hat der S&P 500 erstmals über der Marke von 6.000 Punkten geschlossen. Auf dem 51. Allzeithoch des Jahres liegt der Leitindex der New Yorker Börse 2024 mehr als 25 % im Plus – eine Rallye, die in dieser Dimension kaum jemand auf dem Zettel hatte. Schon gar nicht die großen Wall Street-Häuser: Selbst die größten Optimisten hatten dem S&P 500 vor einem Jahr gerade mal einen Sprung auf 5.100 Punkte zugetraut. Morgan Stanley und J.P. Morgan waren sogar davon ausgegangen, dass der Index auf 4.500 bzw. 4.200 Zähler abrutschen würde.

Was seither auf dem Parkett passiert ist, nährt nicht nur Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Prognose-Reigens, der jetzt zum Jahresende in einschlägigen Börsenmedien wieder fröhliche Urständ feiert – sondern wirft vor allem die Frage auf: Kann das so weitergehen?

Ja, denn an Narrativen rund um US-Steuersenkungen, Deregulierung oder künstliche Intelligenz (KI) die einen weiteren Kursaufschwung tragen können, herrscht kein Mangel. Entscheidend aber ist die Stimmung: Je stärker die Kurse steigen, umso mehr geraten diejenigen, die noch nicht hinreichend investiert sind und entsprechend Performance verpasst haben, unter Druck – bis sie irgendwann zugreifen. So nährt die Hausse die Hausse, auch wenn die Kurse der Realwirtschaft vielleicht schon weit voraus gelaufen sind. So wie Ende 1996, als der damalige Vorsitzende der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Alan Greenspan, einen „irrationalen Überschwang“ der Finanzmärkte diagnostiziert hatte. Dennoch gingen noch mehr als drei ereignisreiche Jahre ins Land, bis der Bullenmarkt im März 2000 seinen Höhepunkt erreichte – und wer mit Greenspans Warnung ausgestiegen war, hatte bis dahin 90 % Performance verpasst. Erst dann kam der Absturz. Daraufhin, nach einer kaum längeren Erholung, begann die Weltfinanzkrise 2007/8. Ein verlorenes Jahrzehnt, in dem der S&P 500 nur kurz über 1.500 und zeitweilig sogar unter 750 Zählern notierte – und gleichsam die Phase, in der man mit einem Sparplan das Fundament für ein späteres Vermögen legen konnte.


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Versicherer

Hoffentlich Allianz-investiert

Kaum ein Allianz-Altersvorsorgeprodukte dürfte sich in den vergangenen Jahren so gut entwickelt haben wie die Aktie des größten deutschen Versicherungskonzerns. Auf Fünfjahressicht legte der Aktienkurs der Allianz um knapp ein Drittel zu. Mindestens ebenso wichtig für Anlegende beim Münchner Versicherer: die Dividendenzahlungen. Seit 2009 hat die Allianz ihre Gewinnausschüttungen jährlich erhöht oder zumindest konstant gehalten. Vor 2009 waren es noch 3,50 € pro Aktie, zehn Jahre später wurden bereits 9 € ausgeschüttet und 2024 sogar 13,80 € – eine Vervierfachung der Dividende innerhalb von 15 Jahren. Die Dividendenrendite der Allianz-Aktie beträgt derzeit rund 4,8 %.

Der Münchner Versicherer kann sich die hohen Gewinnausschüttungen leisten. Dank höherer Prämien und weniger Schadensereignissen steigerte die Allianz ihren operativen Gewinn im dritten Quartal um knapp 14 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf gut 3,9 Mrd. €. Die Märkte hatten mit 100 Mio. € weniger gerechnet. Unterm Strich entfiel auf die Aktionärinnen und Aktionäre ein Überschuss von knapp 2,5 Mrd. € – gut 22 % mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Überschwemmungen in Osteuropa und weitere Naturkatastrophen im Sommer konnten den Ausblick für das Gesamtjahr 2024 nicht trüben. Die Allianz rechnet nun mit einem operativen Gewinn zwischen 14,8 und 15,8 Mrd. €, was in der oberen Hälfte der bisher angepeilten Spanne liegt, wie Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte am Mittwoch erklärte. Für die Märkte war das keine Überraschung, sie hatten im Schnitt bereits mit 15,4 Mrd. € gerechnet.

Ein solides Geschäftsmodell und hohe Dividendenzahlungen bieten auch andere deutsche Versicherungskonzerne. Noch mehr Dividendenrendite als bei der Allianz gibt es mit 5,4 % beim vergleichsweise kleinen Versicherer Wüstenrot & Württembergische. Der Rückversicherer Munich Re, der mit seiner Tochter Ergo auch im Erstversicherungsgeschäft tätig ist, kommt derzeit auf eine Dividendenrendite von rund 3,2 %. Beim Wettbewerber Hannover Re, der zum Versicherungskonzern Talanx gehört, liegt sie bei 3,0 %. Auch im europäischen Ausland gibt es unter anderem mit der Schweizer Swiss Re, der französischen Axa und der italienischen Generali bedeutende Versicherer.


Chart der Woche

Marktkapitalisierung von Bitcoin

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Quelle: Chartr; CoinGecko; FactSet | Stand: 13.11.2024

Bitcoin boomt erneut

Erst am Sonntag durchbrach die Kryptowährung Bitcoin die Marke 80.000 $. Drei Tage später schoss der Kurs auf fast 90.000 $. Die Marktkapitalisierung der ersten Kryptowährung beträgt etwa 1,8 Bio. $. Sie ist damit beispielsweise höher als die des US-amerikanischen Tech-Konzerns Meta. Der US-Handelsriese Amazon mit 2,2 Bio. $ ist aber noch ein gutes Stück entfernt. Der kalifornische Chipdesigner Nvidia ist aktuell das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt mit einer Marktkapitalisierung von etwa 3,6 Bio. $. Der Grund für die Bitcoin-Rally dürfte vor allem in der Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten liegen. Er verspricht unter anderem eine kryptofreundliche Regulatorik. Im Scalable Broker können Sie die verfügbaren Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung ordnen.

Kryptowährungen unterliegen starken Wertschwankungen. Weitere Risiken betreffen sowohl den technischen Bereich als auch rechtliche und wirtschaftliche Aspekte. Wer die Risiken, aber auch die Chancen der jungen Assetklassen in sein Portfolio bringen möchte, sollte sie als kleines Satelliten-Investment sehen. Verschiedene Expertinnen und Experten raten dazu, dass der Kryptoanteil in einem Multi-Asset-Portfolio weniger als 5 % betragen soll.


Aktiv gemanagter Fonds


Der aktiv gemanagte Technologie-Aktienfonds BIT Global Technology Leaders ermöglicht, sowohl von der Massenmarktfähigkeit etablierter Technologien als auch vom hohen Entwicklungspotenzial aufstrebender Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) zu profitieren.

Viele Unternehmen im Portfolio sind schon heute führend in der Anwendung von Generativer KI in ihren Industrien. Andere befinden sich auf einem klaren Weg zur Marktführerschaft. Die Zusammensetzung des Fonds hebt sich stark von herkömmlichen Tech-Indizes und Technologiefonds ab, die häufig ausschließlich den Tech-Mainstream abbilden. Der Fonds belegt seit Auflage Führungsplätze unter den renditestärksten Aktienfonds in Europa.


ETFs im Fokus

ETFs für US-Steuersenkungen

In den USA stehen nach Donald Trumps Sieg bei der Präsidentschaftswahl die Zeichen auf Steuersenkungen für Unternehmen. Für sie bedeutet die Politik der Steuersenkungen höhere Nettogewinne. Auch die von der Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten Kamala Harris vorgeschlagene Steuererhöhung auf Aktienrückkäufe von 1 % auf 4 % dürfte unter Trump wohl nicht kommen. Zudem will Trump den Körperschaftssteuersatz von 21 % auf 15 % herabsetzen.

Das sind gute Nachrichten für alle Anlegenden, denen wichtig ist, viel vom Unternehmensertrag zurückzubekommen. Bereits im vergangenen Jahr haben im S&P 500 gelistete Unternehmen Aktien im Wert von 960 Mrd. $ zurückgekauft. Das sind 65 % des Free Cash Flows.

Mit folgenden drei ETFs könnte man an den geplanten Steuersenkungen für Aktienrückkäufe für US-Unternehmen teilhaben:


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Quellen: Scalable and dpa-AFX

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