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Jerome Powell hält die US-Aktienmärkte für ziemlich hoch bewertet. So äußerte sich der US-Notenbankchef am Dienstag vor der Handelskammer des US-Bundesstaates Rhode Island. Trotzdem stecken die Amis Milliarden von US-Dollar in KI – getreu dem Motto: Mehr ist mehr. Ebenfalls im Rausch der Höchststände: Gold. Was denjenigen zugutekommt, die es finden. Und wer mehr als Gold und KI-Aktien in seinem Portfolio haben möchte, kann einen Teil seines Geldes bei AutoZone parken oder sich ein Beispiel an Norwegen nehmen und ordentlich diversifizieren.


Meistgehandelt

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das Verhältnis von Käufen und Verkäufen der 100 meistgehandelten Aktien im Scalable Broker zwischen dem 19.09.2025 und 25.09.2025.

El Dorado in Nevada

Auch ein blindes Huhn findet mal ein Nugget: Nachdem der kanadische Goldförderer Barrick Mining in den vergangenen Jahren durch kostspielige Übernahmen und Missmanagement aufgefallen war, geht es für ihn seit Jahresbeginn deutlich aufwärts. Mitverantwortlich dafür ist ein riesiger Goldfund im US-Bundesstaat Nevada – eigenen Angaben nach eines der größten Vorkommen des Jahrhunderts. Zukünftig sollen hier jährlich bis zu 750.000 Unzen gefördert werden. Ein wahrer Gamechanger für Barrick.

Und auch der Goldpreis greift dem Unternehmen unter die Arme: Mit 3.791 $ pro Feinunze hat das Edelmetall am Dienstag erneut ein Rekordhoch erreicht, was wiederum zu extrem attraktiven Produktionsmargen für die Förderer führt. Goldvorkommen, deren Abbau sich vorher nicht gelohnt hat, werden plötzlich attraktiv. Der Börse gefällt das auf jeden Fall: Der Aktienkurs von Barrick konnte in diesem Jahr einen rasanten Wertanstieg und diese Woche ein Zehnjahreshoch verbuchen.

Solche starken Wertentwicklungen laden dazu ein, in Goldminen-Aktien zu investieren. Jedoch gibt es hier einen steuerlichen Haken: Die Gewinne daraus müssen wie üblich als Kapitalerträge versteuert werden. Bei einem direkten Investment in Gold oder Papiergold mit physischer Hinterlegung und Auslieferungsanspruch sind Gewinne hingegen nach einer Haltedauer von 12 Monaten steuerfrei. Passende Produkte wie EUWAX Gold II von der Börse Stuttgart gibt es selbstverständlich auch im Scalable Broker.


Märkte & Makro

Wer kauft sich die Zukunft?

Jensen Huangs Markenzeichen sind seine schwarze Lederjacke und seine Spendierhosen. Diese Woche verkündete der NVIDIA-Chef, dass sein Unternehmen mit bis zu 100 Mrd. $ beim KI-Schwergewicht OpenAI einsteigen werde. Fließen soll das Geld in noch stärkere Rechenzentren, die natürlich wiederum mit leistungsfähigen NVIDIA-Chips bestückt sein dürften. Der KI-Chip-Fertiger kauft sich mit dem Deal also auch höhere Umsätze in der nahen Zukunft. Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2026 sollen die ersten Rechenzentren einsatzbereit sein. Am Horizont wartet aber noch mehr Geschäft auf NVIDIA: OpenAI plant, in den kommenden fünf Jahren ganze 450 Mrd. $ in KI-Infrastruktur zu stecken.

Mehr Geld soll auch in die europäische Rüstungsindustrie fließen. Der Grund: Donald Trump verliert zunehmend die Geduld mit Russland und hat sich diese Woche wieder stärker an der Seite der Ukraine positioniert. Mit Unterstützung der NATO-Staaten könne die Ukraine ihre verlorenen Territorien wieder zurückerobern, meinte der US-Präsident. Das riecht nach neuen Aufträgen für Leonardo, Rheinmetall, Thales und Co. Die Aktienkurse der europäischen Rüstungstitel legten dementsprechend zu.

In die entgegengesetzte Richtung ging es für Porsche. Der deutsche Sportwagenbauer hat die Märkte am vergangenen Freitag nach Börsenschluss mit der Aussicht auf noch weniger Gewinn verschreckt. Ursächlich dafür ist unter anderem, dass Porsche bei der Elektrifizierung den Rückwärtsgang eingelegt hat. Bestimmte Verbrennermodelle werden noch länger als ursprünglich vorgesehen vom Band laufen. Diese teure Kehrtwende setzte die Aktienkurse von Porsche und dem Mutterkonzern Volkswagen unter Druck.

Der Druck auf die Bundesregierung steigt ebenfalls. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) hat die Wachstumserwartungen für Deutschland erneut nach unten korrigiert. Für das laufende Jahr erwartet man beim Bruttoinlandsprodukt nur noch ein Plus von 0,3 %. Damit ist die Bundesrepublik ein konjunktureller Geisterfahrer. Die Prognose für die gesamte Weltwirtschaft wurde nämlich sogar um 0,3 Prozentpunkte auf 3,2 % angehoben.


Podcast

Mit einem Vermögen von 1,7 Bio. € – umgerechnet 300.000 € pro Kopf – ist der norwegische Staatsfonds der größte der Welt. Doch wie wurde aus dem Ölreichtum eines kleinen Landes ein so gigantisches Finanzimperium?

Gemeinsam mit Clemens Bomsdorf, Wirtschaftsjournalist und Bestseller-Autor des Buches „So werden Sie reich wie Norwegen“, blickt unser Chief Economist Christian W. Röhl hinter die Kulissen des norwegischen Staatsfonds.

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Christian W. Röhl

Pillendreher auf Einkaufstour

Zwar keine 100 Mrd. $ wie NVIDIA bei OpenAI, aber immerhin bis zu 7,3 Mrd $ nimmt der Pharmariese Pfizer in die Hand, um die erst im Frühjahr an die Börse gegangene Biotech-Schmiede Metsera zu übernehmen. Eine stattliche Summe für eine Firma, die noch keinen Umsatz macht, sondern lediglich neuartige Therapien gegen Fettleibigkeit in der klinischen Entwicklung hat. Das Geschäft rund um Abnehmspritzen und -pillen bleibt also eine Verheißung – und nachdem Pfizer hier selbst nichts zustande gebracht hat, versucht man den Rückstand mit viel Geld aufzuholen.

Die Transaktion reiht sich ein in eine Serie von Deals, mit denen die großen Pillendreher ihre Pipelines auffüllen. Erst in der Vorwoche hatte Roche bis zu 3,5 Mrd. $ für das Startup 89Bio geboten, parallel läuft die sogar 10 Mrd. $ teure Übernahme von Verona durch Merck & Co. – und an der Wall Street wird die Spekulation herumgereicht, dass die Multi-Milliarden-Bonanza endlich auch dem Nasdaq Biotechnology Index auf die Sprünge hilft. Er bündelt gleich 252 Biotech-Aktien und hat in den vergangenen fünf Jahren auf Dollar-Basis gerade einmal 20 % zugelegt, während der marktbreite Nasdaq Composite sich mehr als verdoppeln konnte.

Aber dass die Lücke sich bald schließen wird, erscheint zweifelhaft. Denn erstens entfallen rund 40 % des Biotech-Index auf nur sechs Werte. Und Gilead, Amgen, Vertex, Regeneron, Alnylam sowie AstraZeneca sind längst keine Startups mehr, sondern mit denselben Herausforderungen konfrontiert wie „Big Pharma“: drohende Patentabläufe und vor allem eine US-Regierung, die aggressiv auf sinkende Medikamentenpreise drängt. Zweitens steht jedem Durchbruch eine Reihe gescheiterter Biotech-Firmen gegenüber; selbst in Phase III-Studien erhalten knapp 50 % der Wirkstoffe am Ende keine Zulassung. Und drittens bedeuten hohe Übernahmeprämien nicht zwangsläufig Gewinne für Aktionärinnen und Aktionäre. 89Bio etwa liegt trotz 80 % Aufschlag immer noch weit unter den Höchstkursen von 2021.

Insofern ist Biotechnologie für viele Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen ein Hoffnungsträger. Aber das Business dahinter ist komplex und riskant – und wer seinen Weltportfolio-Kern mit einem antizyklischen Satelliten-Investment in den Gesundheitssektor aufpeppen will, greift vielleicht lieber zu einem breit diversifizierten Healthcare-ETF, in dem alles drinsteckt, was für ein gesünderes, längeres Leben sorgt: Pharma, Biotech, Medizin- und Labortechnik.

Wer noch mehr über Big Pharma wissen möchte: In der aktuellen Folge unseres neuen Formats „Beyond the Noise“ gibt es einen kleinen Deep Dive. Hier geht’s zum Video auf Youtube.


Autoteile

Kennt keine Krisen

Wenn die ganze Welt wegen Trumps Regierungsstil strauchelt, schaffen es nur die Stabilsten, auch weiterhin stabil zu bleiben. Solch ein Unternehmen stellt der Autoersatzteilehändler AutoZone dar. Stabil ist er deshalb, weil er den riesigen und profitablen amerikanischen Do-it-yourself-Markt für Autos bedient. Statt teure Werkstätten aufzusuchen, kann die Kundschaft ihre Autoreparaturen preiswert selbständig durchführen und falls sie es nicht allein schafft, sind ausgebildete Mitarbeitende stets zur Stelle.

Wie gut das Modell funktioniert, zeigen die am Dienstag veröffentlichten Ergebnisse für Q4 2025: Wer schafft es schon mehrere Jahre hintereinander, stetig steigende Umsätze zu verzeichnen? Und wer weist schon Bruttomargen von über 50 % auf? Mit Fokus auf die Expansion des stationären Handels hat AutoZone im vergangenen Quartal 141 neue Läden eröffnet. Damit verfügen sie nun über 7.657 Läden in Nord- und Südamerika, strategisch verteilt an Hauptverkehrsstraßen mit jährlich steigender Profitabilität. Je stärker die Marktposition wird, desto dominanter kann AutoZone auch seine Preise erhöhen.

Die Inflation könnte die Nachfrage nach Produkten von AutoZone sogar noch beflügeln. Wer auf die Kosten achten muss, bevorzugt eine DIY-Reparatur, anstatt sein Auto in die Werkstatt zu bringen oder sich ein neues zu kaufen. Mitsamt dem Online-Handel ist AutoZone ein diversifiziertes Unternehmen, dessen Güter stark nachgefragt werden – die Wahrscheinlichkeit, dass der Umsatz unerwartet einbricht, scheint also eher gering.

Langfristig dürfte aber die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen (EVs) eine Herausforderung darstellen, da diese weniger Wartung benötigen. Dem begegnet AutoZone mit einer Erweiterung des Sortimentes um spezifische EV-Teile, darunter Bremsen, Reifen und Fahrwerkskomponenten. Obwohl die Aktie zum aktuellen Kurs von über 3.541 € kein Schnäppchen ist, könnte AutoZone aufgrund seiner Berechenbarkeit und Konjunkturunabhängigkeit in einem defensiv ausgerichteten Portfolio seinen Platz finden. Ganz nach Warren Buffetts Prämisse: Stick to the basics.


Chart der Woche

r/geldmachen

Meistgenutzte und zitierte Webseiten von Google AI Overviews

Chart-der-Woche

Quelle: Profound, Daten aus 10 Millionen Zitierungen für den Zeitraum August 2024 bis Juli 2025

Warum hängt Googles KI den ganzen Tag beim Foren-Netzwerk Reddit ab? Mittlerweile werden Fragen an Google immer häufiger ganz oben bei den Suchergebnissen mittels KI beantwortet. In Deutschland heißt das Feature „Übersicht mit KI“, im englischen Original „AI Overview“. Und laut dem KI-Sichtbarkeits-Unternehmen Profound landet Google bei der Suche nach Antworten am häufigsten bei Reddit. Doch diese Daten sind mit Vorsicht zu genießen: Es wurden beispielsweise keine Angaben zur untersuchten Region gemacht. Da US-Webseiten wie Quora und Gartner in der Liste weit oben stehen, liegt es aber nahe, dass nur der US-Markt durchleuchtet wurde.

Für die Vorzugsbehandlung von Reddit dürfte ein KI-Lizenzvertrag mit Google verantwortlich sein, der im März 2024 verkündet wurde. Für rund 60 Mio. $ pro Jahr darf die Suchmaschine Inhalte und Daten von Reddit für das Training ihrer KI sowie für Antworten und Suchergebnisse nutzen. Diese strategische Partnerschaft scheint sich ausgezahlt zu haben: Reddit konnte im Q3 2024 mit knapp 30 Mio. $ zum ersten Mal in seiner über 20-jährigen Unternehmensgeschichte einen Gewinn erzielen.

Seitdem sieht es gut aus für das Internetforum. Im zweiten Quartal 2025 ist der Umsatz mit 500 Mio. $ sogar 78 % höher als im Vorjahreszeitraum ausgefallen. Aus einer nun stärkeren Position heraus möchte Reddit deswegen seinen Lizenzvertrag mit Google neu verhandeln und ein dynamisches Preismodell einführen, bei dem Inhalte je nach Informationswert und Wichtigkeit kategorisiert werden sollen. Außerdem hofft das Unternehmen, dass mehr Userinnen und User von den Suchergebnissen direkt auf ihre Webseite springen. Die Haupteinkommensquelle von Reddit ist immerhin nach wie vor das Werbegeschäft.


Nordic-ETFs

Der Norden ruft

Reich und lebenswert – so lautet eine gängige Beschreibung für Skandinavien. Was Norwegen mit seinem bekannten Staatsfonds vormacht, spiegelt die Stärke ganz Skandinaviens wider: Ressourcenreichtum trifft auf Weitsicht und Innovation. Was die Unternehmen dort gut können: Medizin und High-Tech. Was die skandinavischen Staaten haben: eine Vielfalt an natürlichen Ressourcen, darunter Öl, Gas, Holz und erneuerbare Energien wie Wind- und Wasserkraft. Ein für europäische Verhältnisse flexibler regulatorischer Rahmen begünstigt Wachstum; die hohe Lebensqualität sowie gut ausgebaute Sozialsysteme ziehen Fachkräfte an. Mit einem Skandinavien-ETF holen Sie sich unter anderem starke Pharmaunternehmen, Technologiewerte und viel grüne Industrie ins Portfolio.

Die Basis kann der Amundi MSCI Nordic liefern – mit den 80 führenden Unternehmen der skandinavischen Märkte. Die größte Position im ETF ist mit rund 13 % der dänische Pharma-Riese Novo Nordisk. An zweiter Stelle folgt der schwedische Streaming-Anbieter Spotify.

180 Unternehmen, die nach den Richtlinien des Pariser Klimaabkommens agieren, machen den Xtrackers Nordic Net Zero ETF aus. Novo Nordisk ist auch hier auf dem ersten Platz, den Fondsregeln zufolge darf jedoch keine Position die Marke von 9 % überschreiten. Der Gesundheitssektor ist im ETF am stärksten vertreten. Zu 0,15 % laufenden Kosten pro Jahr kann er Ihr Portfolio schmücken.

Wer mehr Diversifikation und nur einen Beigeschmack von Skandinavien möchte, kann einen Blick auf den iShares Core MSCI Europe werfen. Rund 8 % des ETFs entfallen auf skandinavische Unternehmen. Die jährlichen laufenden Kosten betragen 0,12 %.


Produkt-Highlight


Atomkraft? Ja, bitte!

Schlaghosen, kniehohe Stiefel und Fransenjacken: Die 1960er-Jahre feiern gerade ihr modisches Comeback. Und getrieben vom Stromhunger der KI lebt auch die Faszination für die einstige Zukunftstechnologie Atomkraft wieder auf: Google-Mutter Alphabet beispielsweise arbeitet derzeit gemeinsam mit dem Start-up Kairos Power an kleinen modularen Kernkraftwerken, die in der unmittelbaren Nähe von KI-Rechenzentren errichtet werden könnten. Flüssiges Salz als Kühlmittel soll das möglich machen – eine Technologie, die erstmals in den 60er-Jahren zur zivilen Stromerzeugung eingesetzt wurde. KI-Pionier Microsoft geht einen anderen Weg und holt das 2019 stillgelegte Atomkraftwerk Three Mile Island wieder ans Netz, um seine Energieversorgung sicherzustellen.

Gut möglich, dass die KI-Revolution der Atomkraft zu einem zweiten Frühling verhilft. Wer darauf setzen möchte, kann das beispielsweise mithilfe des WisdomTree Uranium and Nuclear Energy tun. Der ETF investiert unter anderem in den aus Kanada stammenden weltgrößten Uranförderer Cameco, den US-Kraftwerksbauer GE Vernova und in Oklo, einen weiteren Spezialisten für kleine modulare Kernkraftwerke, die in der Lage sein sollen, einen großen Teil der verbrauchten Brennstoffe zu recyceln. Womöglich könnte so auch das Problem der Atommüllentsorgung langfristig gelöst werden. Und wem von diesem ganzen Technik-Optimismus nun zum Tanzen zumute ist, der kann seine Schlaghosen entstauben, eine Platte der Rolling Stones auflegen und zum Sound der 60er die Fransen seiner Jacke schwingen lassen.


SCALABLE NEWS


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Wir sind Bank und das ist Ihr Vorteil: Ab dem 1. Oktober 2025 erhalten Sie 2 % Zinsen p.a.* auf unbegrenztes Guthaben in PRIME+ und bis zu 100.000 € in FREE.

Quellen: Scalable and dpa-AFX

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