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Bits & Pieces

Edition #260 | 19.12.2025

Meistgehandelt | Märkte und Makro | Podcast | Leggings | Chart der Woche | Welt-ETFs

Was für ein Jahr! Zollwahnsinn, eine epische Goldrally, neue Rekorde an der Wall Street und eine KI-Blase, die einfach nicht platzen wollte. Nächste Woche legen wir Ihnen noch unseren Schwester-Newsletter „ETF Quarterly“ unter den Weihnachtsbaum, bevor wir uns in eine kurze Winterpause verabschieden. Am 9. Januar melden wir uns dann zurück. Heute geht es aber erst einmal um den Lululemon-Trend in Shanghai, eine Seeblockade vor Caracas und Disneys feurige Rückkehr nach Pandora.

PS: Ihr ganz persönliches Investment-Jahr können Sie seit gestern direkt in der Scalable-App Revue passieren lassen.


Meistgehandelt

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das Verhältnis von Käufen und Verkäufen der 100 meistgehandelten Aktien im Scalable Broker zwischen dem 12.12.2025 und 18.12.2025.


Märkte & Makro

Kanonenboote vor Caracas

Seeblockade: Das klingt nach Segelschiffen und Schießpulver oder zumindest nach der Kuba-Krise – irgendwie aus der Zeit gefallen. Donald Trump sieht das anders. Der US-Präsident hat diese Sanktionsform aus der Mottenkiste der Geschichte geholt und seine Kanonenboote in die Gewässer vor der Küste Venezuelas geschickt.

Offiziell geht es Trump darum, etwas gegen Drogenhandel und Terrorfinanzierung zu unternehmen, aber auch wirtschaftliche Interessen spielen eine große Rolle. Er will es nicht hinnehmen, dass Venezuela 2007 zahlreiche im Land tätige US-Ölkonzerne praktisch enteignet hat: „Sie haben uns die Ölrechte weggenommen – wir hatten dort massenhaft Öl. Wie Sie wissen, haben sie unsere Firmen rausgeschmissen, und wir wollen es zurück“, so Trump.

Tatsächlich verfügt das lateinamerikanische Land über die größten Erdölvorkommen der Welt – noch vor Saudi-Arabien, dem Iran oder Russland. Auf den Ölpreis hat sich das bisher jedoch kaum ausgewirkt. Dieser liegt aufgrund einer lahmenden Weltwirtschaft und steigender Förderquoten auf Jahressicht rund 20 % im Minus.

Mit dem Säbelrasseln vor Caracas will der US-Präsident wohl auch von innenpolitischen Problemen ablenken: Im Januar dürfte der Supreme Court urteilen, ob Trump überhaupt das Recht hatte, Anfang April im Alleingang Zölle gegen die ganze Welt zu verhängen. Außerdem ist noch immer offen, wer der Nachfolger von Jerome Powell als Chef der US-Notenbank werden soll und ob dieser Trumps Wunsch nach niedrigeren Zinsen erfüllen wird.

Ein Argument für sinkende Leitzinsen lieferte am Donnerstag die US-Inflationsrate, die für November mit 2,7 % deutlich niedriger ausgefallen war als die erwarteten 3,1 %. Im Euroraum betrug die Teuerungsrate im November nur 2,1 %. Die EZB ließ ihre Leitzinsen am Donnerstag entsprechend unverändert.


Christian W. Röhl

Gamechanger für die private Altersvorsorge

Nach dem Showdown um das Rentenpaket mal gute Nachrichten aus Berlin: In der vergangenen Woche hat das Bundeskabinett das Altersvorsorgedepot und die Frühstart-Rente auf den Weg gebracht: Staatliche Zuschüsse und steuerliche Freistellung bis zum 65. Lebensjahr auch beim ETF- und Fondssparen – ohne Garantiezwang oder Verrentungspflicht wie bei den teuren Riester-Produkten.

Im neuen Jahr folgen dann die parlamentarischen Beratungen. Dabei steht hoffentlich die bislang vorgesehene, reichlich aufwändige Zertifizierung auf dem Prüfstand – schließlich wollen wir doch gerade Bürokratie abbauen. Auch eine Erhöhung des maximalen Eigenbeitrags von momentan 1.800 € wäre wünschenswert, genauso wie eine Kopplung der Beträge an die Inflation, die Einbeziehung von Einzelaktien sowie – ganz wichtig – die Erweiterung des Förderkreises auf Selbständige.

Unabhängig von diesen Details bleibt der Kabinettsbeschluss ein Gamechanger und Meilenstein. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik sendet die Politik eine starke Botschaft an Bürgerinnen und Bürger: Nicht mehr nur sparen, sondern auch investieren– und die Kraft der Kapitalmärkte direkt für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge nutzen.


Podcast

Value, Quality oder Momentum: Was taugen die Faktoren, mit denen man angeblich eine Überrendite erzielen kann? Um diese Frage zu beantworten, hat Christian W. Röhl einen echten Insider eingeladen: Dr. Manuel Bermes von MSCI, dem wohl bekanntesten Indexanbieter der Welt.

Gemeinsam klären sie in dieser Folge, wie Faktor-Investing im Detail funktioniert, warum „Quality“ nicht gleich „Quality“ ist und wie MSCI entscheidet, welche Aktien in einen Index aufgenommen werden – und welche wieder rausfliegen.
Hier geht's zum Video auf YouTube oder zur Podcast-Version auf Apple Podcasts, Spotify und überall, wo es Podcasts gibt.


Leggings

China trägt Lululemon

Im Szenebezirk Williamsburg klebt Lululemon nicht nur in den Yoga-Kursen hauteng an den New Yorker Oberschenkeln. Die Leggings des kanadischen Sportartikelherstellers sind längst zum Symbol einer ganzen Lifestyle-Kategorie geworden – Athleisure. Kein anderes Kleidungsstück steht so sehr für den Erfolg der Marke wie sie. Und kein Markt ist für Lululemon wichtiger als Nordamerika.

Doch genau dort zeigen sich inzwischen deutliche Ermüdungserscheinungen. In den vergangenen Quartalen meldete das Unternehmen enttäuschende oder gar rückläufige Umsätze. Der US-Konsum stockt, und die Modekategorie Athleisure verliert an Dynamik. Im jüngsten Quartal sanken die vergleichbaren Umsätze in der Region Amerika um 5 % zum Vorjahreszeitraum. Wenn das Leben teurer wird, fliegt neue Workout-Kleidung oft als Erstes aus dem Warenkorb.

Hinzu kommen neue US-Zollvorschriften und gestiegene Importkosten. Für ein Unternehmen, das lange mit branchenführenden Margen glänzte, bedeutet das sinkende Profitabilität. Dieser Effekt ist bereits sichtbar: Die Bruttomarge schrumpfte im vergangenen Quartal um 2,9 Prozentpunkte auf 55,6 %. Die zentrale Frage lautet nun: Wie viel von diesem Druck kann Lululemon abfedern oder aber an die Kundschaft weitergeben, ohne die Nachfrage weiter zu gefährden?

Die Antwort könnte jenseits des Pazifischen Ozeans liegen: Ausgerechnet in Chinas eigentlich erlahmender Volkswirtschaft erfreut sich Lululemon großer Beliebtheit. Sowohl in der Volksrepublik als auch in Europa bleibt die Dynamik robust, beide Regionen bieten langfristiges Potenzial. Gelingt es Lululemon, diese Expansion konsequent fortzuführen, könnte das internationale Geschäft die Schwäche im Heimatmarkt auf lange Sicht ausgleichen.


Chart der Woche

Feuer und Asche gegen rote Zahlen

US-Einspielergebnisse der Avatar-Reihe zum Startwochenende

Chart-der-Woche

Quelle: BoxOffice Pro

Zweimal Avatar, einmal Avengers: Die finanziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten stammen aus dem Hause Walt Disney. Diese Woche bringt Star-Regisseur James Cameron den dritten Teil seiner Avatar-Saga auf die Leinwände dieser Welt. „Avatar 3 – Feuer und Asche“ dürfte am Startwochenende noch mehr Geld in die Kinokassen spülen als der Vorgänger – allein in den USA erwarten die Spezialisten von BoxOffice Pro über 135 Mio. $.

Sollte Avatar 3 auch beim Gesamteinspielergebnis an die Vorgänger anknüpfen, wäre das Aufatmen bei Disney groß. Avatar 1 entwickelte sich nach einem trägen Start zum Dauerbrenner und wurde mit 2,9 Mrd. $ zum erfolgreichsten Film aller Zeiten. Teil 2 legte 2022 trotz Pandemie-Dämpfer eine starke Premiere hin und spielte letztlich 2,3 Mrd. $ ein. Für den dritten Teil wäre bereits ein Ergebnis von über 2 Mrd. $ ein massiver Erfolg.

Einen solchen kann Disney dringend gebrauchen: Im vergangenen Quartal verzeichnete die Filmsparte des Konzerns einen operativen Verlust von 52 Mio. $, nachdem im Vorjahreszeitraum noch 316 Mio. $ Gewinn erwirtschaftet wurde. Zuletzt fehlte es an einem echten Blockbuster – nun ruhen alle Hoffnungen darauf, dass Avatar 3 für Disney die Kohlen aus dem Feuer holt.


Welt-ETFs

Die Welt ist doch genug

Ein guter Vorsatz für 2026: endlich mit dem Investieren anfangen. Am einfachsten gelingt das mit einem Sparplan auf einen Welt-ETF. Damit holen Sie sich monatlich Anteile von tausenden Unternehmen auf einmal ins Depot. Besonders beliebt sind Produkte, die den Aktienindex MSCI World abbilden. Was viele aber nicht wissen: Trotz seines Namens deckt der MSCI World nicht die ganze Welt ab – sondern nur Industriestaaten wie die USA, Deutschland oder Japan.

Wer auch China, Indien und Taiwan im Portfolio haben möchte, kann dem MSCI World ein passendes Schwellenländer-Produkt zur Seite stellen. ETFs auf den MSCI Emerging Markets investieren in große und mittelgroße Unternehmen aus aufstrebenden Märkten. Trägt der ETF den Zusatz „IMI“ (Investable Market Index) im Namen, sind sogar kleine Firmen mit dabei.

Und falls auf der Liste Ihrer guten Vorsätze steht, dass Sie Ihr Leben vereinfachen wollen, haben wir die passende Lösung: Der Scalable MSCI AC World Xtrackers ist ein echter Welt-ETF, der sowohl Industrie- als auch Schwellenländer abdeckt. Mit ihm sichern Sie sich die Performance der gesamten Börsenwelt in nur einem Produkt. Und es kommt noch besser: Dank seiner speziellen Konstruktion fällt beispielsweise keine US-Quellensteuer an – ein Kostenvorteil, der sich in einer leichten Outperformance gegenüber vergleichbaren ETFs niederschlagen kann.


Produkt-Highlight


Die Krypto-Komplettlösung

Ist Bitcoin wirklich digitales Gold? Die bedeutendste Kryptowährung der Welt weist verblüffende Parallelen zu dem Edelmetall auf: Sie ist absolut begrenzt, muss aufwändig „geschürft“ werden und ist – sogar ganz ohne Einschmelzen – beliebig teilbar. Bitcoin steht jedoch nicht mehr allein da. Zahlreiche weitere Kryptowährungen sind entstanden, die weit mehr als nur ein digitaler Wertspeicher sein wollen.

Ethereum, die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Kryptowährung, ist zum digitalen Rückgrat der heutigen Kryptoökonomie und zu einem wichtigen Treiber ihrer Integration in das traditionelle Finanzsystem geworden. Die Ethereum-Blockchain bildet die Grundlage für eine breite Palette moderner Finanzdienstleistungen. Große Stablecoin-Anbieter wie Tether, Circle und PayPal setzen auf ihre bewährte Infrastruktur. Doch der Wettbewerb schläft nicht: Die Blockchain von Solana kann deutlich mehr Transaktionen pro Minute verarbeiten und hat sich als Hochgeschwindigkeits-Alternative positioniert. Unter anderem deshalb hat PayPal seine Stablecoin-Infrastruktur inzwischen auch auf Solana ausgeweitet, und der E-Commerce-Riese Shopify ermöglicht Händlern über „Solana Pay“ sogar nahezu gebührenfreie Zahlungen.

Welche Kryptowährungen sich auf Dauer neben Bitcoin etablieren werden, hängt stark von ihren Einsatzmöglichkeiten und ihrer Effizienz ab. Auch wegen dieser Ungewissheit bergen Krypto-Assets hohe Risiken. Wenn Sie jedoch an das langfristige Potenzial digitaler Vermögenswerte glauben und einen strukturierten, diversifizierten Ansatz bevorzugen, bietet eine breite Marktstreuung eine überzeugende Lösung. Somit müssen Sie sich die aussichtsreichen Kandidaten nicht einzeln ins Portfolio holen: Mit dem Virtune Coinbase 50 Index ETP (Exchange Traded Product) investieren Sie breit gestreut in die 50 bedeutendsten Coins. Und damit Ihr Krypto-Portfolio keine Schlagseite bekommt, ist das Gewicht der einzelnen enthaltenen Kryptowährungen auf maximal 50 % begrenzt.

Hier geht's zum ETP


SCALABLE NEWS


Wechselbonus: Holen Sie Ihr Geld nach Hause

Haben Sie noch Wertpapiere in einem anderen Depot? Oder vielleicht schlecht verzinstes Guthaben bei einer anderen Bank? Womöglich suchen auch Ihre Freunde oder Verwandten gerade nach einer neuen digitalen Vermögensverwaltung. Dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um zu Scalable zu wechseln.

Wer bis zum 15. Januar mindestens 10.000 € in Guthaben oder Wertpapieren zu Scalable überträgt, kann sich bis zu 2.500 € Bonus sichern. Die genauen Konditionen finden Sie auf unserer Website.

Noch länger handeln

Wenn an der Wall Street die Closing Bell geläutet wird, können Sie bei Scalable ganz entspannt weiterhandeln: An der European Investor Exchange ist der Handel seit dieser Woche montags bis freitags von 07:30 Uhr bis 23:00 Uhr möglich. So lässt sich direkt auf aktuelle Unternehmenszahlen reagieren, die häufig erst nach US-Börsenschluss vorgelegt werden.

Ihre Order können Sie künftig sogar fast rund um die Uhr aufgeben: An der European Investor Exchange nehmen wir Ihre Aufträge unter der Woche von 05:30 Uhr bis zum darauffolgenden Tag um 02:30 Uhr entgegen – zusätzlich auch am Samstag und Sonntag von 09:00 bis 19:00 Uhr.


Medientipp

So entsteht Geld

Was steckt hinter den Zahlen auf dem Konto? Unsere erste YouTube-Doku blickt hinter die Kulissen der Geldschöpfung und zeigt, wie aus dem Nichts erschaffenes Geld die Weltwirtschaft im Innersten zusammenhält.

Quellen: Scalable and dpa-AFX

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