YouGov-Umfrage: Fast jeder zweite Privatanleger kann Verlustrisiken nicht abschätzen - Angst vor hohen Verlusten hemmt Kapitalanlagen

London/München 26. Oktober 2016. Eine Mehrheit der deutschen Privatanleger (53 Prozent) würde gerne mehr Geld am Kapitalmarkt investieren. Allerdings haben viele Sparer Angst vor unerwartet hohen Verlusten. Anderen fehlt das Wissen oder die Zeit für die Verwaltung ihres Portfolios, einige finden auch keine für sie passenden Produkte. Erschwerend kommt hinzu, dass knapp die Hälfte der Befragten das Verlustrisiko in ihrem Portfolio kaum einschätzen kann. Die Sensibilität für Verlustrisiken hat sich durch das Brexit-Votum sogar nochmal erhöht. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage von YouGov, die der digitale Vermögensverwalter Scalable Capital in Auftrag gegeben hat.

„Wir haben kein grundlegendes Problem mit der Kapitalmarktkultur in Deutschland. Wir haben vielmehr ein Problem mit den bestehenden Angeboten. Sie gehen in der Regel an den Bedürfnissen der Anleger vorbei. Die Finanzbranche muss hier endlich umdenken. Wir müssen Verlustrisiken transparent machen und diese Risiken in den Portfolios möglichst konstant halten. Nur so können wir mehr Anleger für den Kapitalmarkt gewinnen und die Defizite im langfristigen Vermögensaufbau in Deutschland beheben“, so Erik Podzuweit, Mitgründer und Co-Geschäftsführer von Scalable Capital.

Über die Hälfte der Privatanleger will mehr Geld am Kapitalmarkt anlegen
In Deutschland liegen laut Bundesbankdaten ca. zwei Billionen Euro faktisch unverzinst auf Tagesgeld- und Sparkonten und werden dort inflationsbedingt jeden Tag etwas weniger. Vielen Anlegern, die bereits am Kapitalmarkt investiert sind, ist jedoch durchaus bewusst, dass der Kapitalmarkt langfristig die beste Alternative für den Vermögensaufbau ist. So geht nur jeder Fünfte davon aus, genug Geld am Kapitalmarkt angelegt zu haben (22 Prozent). Bei Frauen liegt dieser Anteil bei nur 15 Prozent.

Aber: Jeder Fünfte hat Angst vor hohen Verlusten
Mehr als die Hälfte der befragten Anleger (53 Prozent) geben an, mehr Geld am Kapitalmarkt anlegen zu wollen. Allerdings hat jeder Fünfte Angst vor unerwartet hohen Verlusten (19 Prozent). Anderen fehlt das notwendige Know-how (16 Prozent) oder die Zeit, sich selbst um ihr Portfolio zu kümmern (9 Prozent). Acht Prozent der Befragten geben an, dass sie keine für sie passenden Produkte und Dienstleistungen finden.

Anleger können Verlustrisiken nicht einschätzen
Ein wesentlicher Grund für die Zurückhaltung deutscher Anleger liegt auch in der intransparenten Kommunikation der etablierten Anbieter zum Thema Risiko. So hat fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent) ein relativ schlechtes oder sogar sehr schlechtes Verständnis des Verlustrisikos in ihrem Portfolio. Sie können also nicht einschätzen, wie viel Geld sie in einem schlechten Börsenjahr verlieren könnten. Bei Frauen liegt dieser Anteil sogar bei 57 Prozent; gerade einmal 13% aller Frauen geben an, ein sehr gutes Verständnis der Verlustrisiken zu haben.

Brexit-Votum verunsichert junge Anleger
Seit dem Brexit-Votum am 23. Juni achten deutsche Anleger noch stärker auf mögliche Verlustrisiken in ihrem Portfolio. Für über ein Drittel (36 Prozent) der Befragten ist es seither noch wichtiger, die Risiken in ihrem Portfolio zu verstehen. Jeder Fünfte wünscht sich jetzt verstärkt Anlagemöglichkeiten, die konkrete Verlustrisiken angeben (22 Prozent). Bei Anlegern bis zu einem Alter von 34 Jahren sind es fast ein Drittel (31 Prozent).
„Das Brexit-Votum hat Privatanleger nachhaltig verunsichert. Daher steigt die Nachfrage nach Angeboten mit transparenten Verlustrisiken und einem professionellen Risikomanagement. Das hat sich auch bei uns bemerkbar gemacht. Viele unserer Klienten haben ihr Anlagevolumen im Zuge des Referendums erheblich aufgestockt und uns anderen Anlegern weiterempfohlen“, so Podzuweit.

Über die YouGov-Umfrage:
Alle Daten, soweit nicht anders angegeben, sind von der YouGov Deutschland GmbH bereitgestellt. An der Befragung zwischen dem 30.09. und dem 04.10.2016 nahmen 2067 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung (Alter 18+).

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