ETFs verstehen: So wird ein Index gebildet

29. Februar 2024  |  Florian Foerster
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Ein passiver ETF soll die Wertentwicklung eines Index nachbilden. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, wie dieser Index aufgebaut ist und was er leisten soll.

Ein Index ist nichts anderes als ein Messinstrument. In einen Index kann man nicht investieren, in einen ETF aber schon. Bei der Auswahl eines ETF sollte man jedoch darauf achten, welchem Index er folgt. Schließlich lässt sich der Erfolg eines ETF daran messen, wie genau er seinen Index nachbildet. Deshalb lohnt es sich, so viel wie möglich über den Index zu wissen: Wie ist er aufgebaut? Wird etwas ausgelassen? Ändert er sich, und wenn ja, wann, warum und wie? Nehmen wir als Beispiel den FTSE All-World Index, um diese Fragen zu beantworten.

Was ist ein Index?

Jeder Index wird von einer spezialisierten Indexgesellschaft wie FTSE Russell, MSCI oder S&P Dow Jones erstellt und berechnet. Jeder Index hat ein eigenes Regelwerk, das auf der Website des Indexanbieters zu finden ist. In diesem wird genau beschrieben, wie der Index aufgebaut ist, was in den Index aufgenommen wird und was nicht, und wie oft die Indexbestandteile überprüft und neu gewichtet werden. Die meisten Indizes sind nach Marktkapitalisierung gewichtet.

Was ist ein marktkapitalisierungsgewichteter Index?

Der Indexanbieter legt fest, welche Wertpapiere für die Aufnahme in den Index in Frage kommen, in der Regel auf der Grundlage von Geografie und Größe. Die Marktkapitalisierung, das heißt der Gesamtwert der Aktien eines Unternehmens an der Börse, ist die gebräuchlichste Methode zur Bestimmung des Anteils, das heißt der Gewichtung, jedes Bestandteils im Index. Wenn die Marktkapitalisierung verwendet wird, wie im FTSE All-World Index, haben die größten Unternehmen ein relativ großes Gewicht, während die kleinsten Unternehmen das geringste Gewicht haben.

Der Indexanbieter legt entweder eine rang- oder eine wertbasierte Mindestaufnahmeschwelle fest. So enthält der FTSE 100 Index die 100 größten an der Londoner Börse notierten Unternehmen, während der FTSE All-World Index Unternehmen aus 49 Industrie- und Schwellenländern umfasst, die von FTSE als Large- oder Mid-Cap-Unternehmen eingestuft werden. FTSE legt auch Mindestanforderungen fest, die jede Aktie erfüllen muss, um in den Index aufgenommen zu werden – damit soll eine ausreichende Liquidität und Handelbarkeit gewährleistet werden.

Ändert sich der Index?

Der Index wird täglich angepasst, um die Kursbewegungen der einzelnen Indexbestandteile widerzuspiegeln. Der Indexanbieter legt außerdem einen Zeitplan für die Neugewichtung und Überprüfung der Indexbestandteile fest. Beim FTSE All-World Index werden sowohl die Neugewichtung als auch die formale Überprüfung halbjährlich durchgeführt. Im Rahmen der Überprüfung wird festgestellt, ob ein Land neu kategorisiert werden muss, zum Beispiel von einem „Frontier Market“ (Entwicklungsland) zu einem „Emerging Market“ (Schwellenland). Diese wichtige Überlegung stellt sicher, dass der FTSE All-World Index auch weiterhin die sich mitunter schnell verändernde Wirtschafts- und Marktlandschaft widerspiegelt.

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Florian Foerster
Head of Digital Clients (Invesco)
Florian Förster ist als Head of Digital Clients für die Investmentgesellschaft Invesco in Frankfurt tätig. Zuvor arbeitete er bei der Commerzbank in Frankfurt als Spezialist für Zertifikate und ETFs.