Inflation – an der Wall Street ist das gerade ein heiß diskutiertes Thema. Im Januar lag die US-Teuerung im Jahresvergleich bei 2,1 Prozent. Die Börsianer fürchten, dass höhere Inflationsraten zu einem stärkeren Anstieg der Zinsen führen – und dass die steigenden Zinsen die Aktienkurse belasten.
Wie sich Inflation und Zinsen in Zukunft entwickeln, darüber wollen wir hier nicht spekulieren. Wir werfen lieber einen Blick auf die Teuerung in der Vergangenheit. Die Grafik unten zeigt, wie sich die Preise in den USA in den letzten 21 Jahren entwickelt haben, und zwar für verschiedene Güter und Dienstleistungen. So haben sich Krankenhauskosten zum Beispiel mehr als verdreifacht, während die Preise für Nahrungsmittel und Getränke um rund 55 Prozent angezogen haben. Bekleidung ist dagegen etwas günstiger geworden. Und Fernsehgeräte haben sich sogar um mehr als 90 Prozent verbilligt.
Preisveränderungen in den USA seit 1997*
* Von Januar 1997 bis Dezember 2017. Quelle: Bureau of Labor Statistics, AEI
Es lässt sich also festhalten: Nicht alles ist teurer geworden. Allerdings sollte man auch bedenken, wie solche Zahlen zustande kommen. Denn bei der Preisentwicklung wird die Veränderung der Qualität eines Produkts berücksichtigt. So macht sich beim Preisverfall von technischen Geräten der technologische Fortschritt bemerkbar. Fernseher, Handys oder Laptops können heute wesentlich mehr als Ende der 90er Jahre und erscheinen schon dadurch preiswerter. Im Endeffekt wird die Inflation dadurch nach unten verzerrt. Denn mit einem 20 Jahre alten Laptop kann heute niemand mehr arbeiten, der Preisverfall ist Folge mangelnder Nachfrage. Die Verbraucher sind quasi „gezwungen‟, den Qualitätsfortschritt mitzumachen.
Was sich aus den Zahlen noch herauslesen lässt: Im Schnitt kletterten die durchschnittlichen Löhne in den USA seit 1997 um 81,5 Prozent, während die gesamte Inflation bei 55,6 Prozent lag. Die Reallöhne sind in diesem Zeitraum also etwas gestiegen. Für Sparer sah es dagegen weniger rosig aus. Um die Inflation auszugleichen, mussten sie in dieser Zeitspanne im Schnitt gut 2,1 Prozent Rendite pro Jahr einfahren – nach Kosten und Steuern. In der Niedrigzinsphase seit der Finanzkrise im Jahr 2008 haben Investoren, die nur auf Zinsanlagen setzen, da eher schlechte Karten.
Risikohinweis – Die Kapitalanlage ist mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Weder vergangene Wertentwicklungen noch Prognosen haben eine verlässliche Aussagekraft über zukünftige Wertentwicklungen. Wir erbringen keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Sollte diese Website Informationen über den Kapitalmarkt, Finanzinstrumente und/oder sonstige für die Kapitalanlage relevante Themen enthalten, so dienen diese Informationen ausschließlich der allgemeinen Erläuterung der von Unternehmen unserer Unternehmensgruppe erbrachten Wertpapierdienstleistungen. Bitte lesen Sie auch unsere Risikohinweise und Nutzungsbedingungen.
Scalable Capital bietet erstklassige Vermögensverwaltung mit einer wegweisenden Investment-Technologie. Global diversifizierte ETF-Portfolios mit modernem Risikomanagement, zu niedrigen Kosten.