Scalable Capital erweitert sein ETF-Universum. Seit Anfang Oktober kaufen wir für unsere Kundenportfolios zwei ETFs auf Small Caps. Außerdem haben wir vier ETFs ausgetauscht und damit Kosten reduziert.
Small Caps sind Aktien mit niedriger Marktkapitalisierung, auch Nebenwerte genannt. Oft handelt es sich dabei um kleine, innovative Firmen, die stark wachsen. Abgebildet wird das neue Segment mit einem Papier auf europäische Titel (Xtrackers MSCI Europe Small Cap Index) und einem auf amerikanische (SPDR Russell 2000 US Small Cap). Mitglieder in den Small-Cap-Indizes sind zum Beispiel der Computerzubehör-Hersteller Logitech, der digitale Marktplatzbetreiber Scout 24 und der Flughafen Zürich (alle Europa) sowie die E-Commerce-Firma Etsy und die Software-Schmiede Hubspot (beide USA). Im Schnitt haben die Aktien im MSCI Europe Small Cap Index einen Börsenwert von 1,6 Milliarden Euro (zum Vergleich: rund 14 Milliarden Euro beim Stoxx Europe 600). Im Russell 2000 liegt der Wert bei 1,3 Milliarden Dollar (51 Milliarden Dollar beim S&P 500). Vorteile der Small-Cap-Aufnahme: Mit den zusammen rund 3.000 zusätzlichen Einzelaktien decken wir die globalen Aktienmärkte noch besser ab und können breiter diversifizieren. Zudem bieten Nebenwerte langfristig überdurchschnittliche Gewinnchancen. Dass sie dafür auch höhere Risiken bergen, wird von unserem Risikomanagement berücksichtigt.
Auslöser für die Einführung der beiden Papiere waren sinkende Handelskosten. Hintergrund: Die Small-Cap-ETFs wurden erst vor wenigen Jahren aufgelegt. In der Startphase waren Fondsvolumen und Liquidität gering, was zu hohen Geld-Brief-Spannen führte, also hohen Differenzen zwischen An- und Verkaufskursen. Mit steigendem Fondsvolumen sind diese Differenzen deutlich gesunken. So konnten die beiden ETFs unsere strengen Auswahlkriterien erfüllen. Unterm Strich belaufen sich die Gesamtkosten des Europa-ETF auf 0,49 Prozent, die des US-ETF auf 0,42 Prozent pro Jahr. Darin enthalten sind sowohl die Produktkosten, die vor allem durch die TER (Total Expense Ratio) bestimmt werden, als auch die Geld-Brief-Spannen.
Der Fall zeigt, wie wertvoll unser Service der ETF-Auswahl ist. Veränderungen am ETF-Markt, der mehr als 2.000 Papiere umfasst, haben wir ständig im Blick. Wir vergleichen alle wichtigen Kriterien wie Kosten, Liquidität, Tracking Error (Abweichung vom Index) und steuerliche Merkmale. Und wenn sich spannende Alternativen bieten, führen wir die neuen Papiere bei uns ein.
So haben wir zuletzt auch einige Wechsel in unserem ETF-Universum vorgenommen. Betroffen sind die Anlageklassen Immobilien, Aktien Europa, Aktien Schwellenländer und Staatsanleihen Europa. Alle neuen ETFs bilden den Basisindex mittels physischer Replikation ab, die wir gegenüber synthetischer Replikation bevorzugen. Die Tabelle unten zeigt die jüngsten Veränderungen. Eine Liste mit all unseren aktuellen ETFs finden Sie auf unserer Webseite „Anlageuniversum“.
Anlageklasse | ETFs alt | ETFs neu | Zeitpunkt der Aufnahme | Kostenersparnis* |
---|---|---|---|---|
Small Caps | Xtrackers MSCI Europe Small Cap Index, SPDR Russell 2000 US Small Cap | Oktober 2018 | - | |
Aktien Schwellenländer | Xtrackers MSCI Emerging Markets | iShares Core MSCI Emerging Markets IMI | Juli 2018 | Ca. 0,10 % p.a. |
Aktien Europa | iShares Stoxx Europe 600 | Lyxor Core STOXX Europe 600 | Juni 2018 | ca. 0,06% p.a. |
Staatsanleihen Europa | iShares Core Euro Government Bonds | Xtrackers Eurozone Government Bond | Juni 2018 | Ca. 0,05 % p.a. |
Immobilien | iShares Developed Markets Property Yield | Xtrackers FTSE Developed Europe Real Estate, iShares US Property Yield | Mai 2018 | Ca. 0,21 % p.a. |
*bei Produktkosten und Geld-Brief-Spanne
Die Details zu den vier Wechseln erläutern wir in folgender Übersicht:
Aktien Schwellenländer
Wir ersetzen seit Juli einen Xtrackers-ETF durch ein iShares-Papier. Begründung: Kostenersparnis um rund zehn Basispunkte und breitere Diversifikation mit dem neuen ETF. Der MSCI Emerging Markets Investable Market Index umfasst circa 2.600 Schwellenländer-Aktien – rund 1.750 mehr als der vom Vorläufer-ETF abgebildete MSCI Emerging Markets Index. Vor allem im Bereich Mid- und Small Caps ist der neue ETF breiter aufgestellt. Sein Basisindex erzielte seit 2001 eine Outperformance von durchschnittlich 0,16 Prozentpunkten pro Jahr gegenüber dem klassischen MSCI Emerging Markets.
Attraktiv wurde der ETF-Tausch durch eine Gebührensenkung. iShares hat die TER seines ETF Anfang April 2018 von 0,25 auf 0,18 Prozent reduziert.
Aktien Europa
Seit Juni tauschen wir einen iShares- gegen einen Lyxor-ETF aus. Begründung: Die TER des Lyxor-ETF liegt bei 0,07 Prozent pro Jahr. Beim iShares-ETF macht sie fast das Dreifache aus.
Das Lyxor-Papier wurde vor gut einem Jahr auf dem Handelsplatz Xetra gelistet. Auch hier verhinderten hohe Geld-Brief-Spannen einen früheren Wechsel. Sie haben sich in den letzten Monaten aber deutlich verringert. Im Schnitt liegen sie bei unseren Orders jetzt bei 0,06 Prozent. Weiterer Vorteil des Lyxor-Produkts: Dividenden werden thesauriert, was in der Regel einen Steuervorteil mit sich bringt.
Staatsanleihen Europa
Auch in dieser Anlageklasse tauschen wir einen iShares-ETF aus – diesmal durch ein Xtrackers-Papier mit einer geringeren TER (0,15 vs. 0,20 Prozent pro Jahr). Zudem thesauriert der neue ETF im Gegensatz zum Vorläufer die Zinszahlungen. Wieder wurde der Wechsel erst durch sinkende Geld-Brief-Spannen sinnvoll.
Immobilien
Seit Mai setzen wir hier auf zwei ETFs: einen auf europäische Immobilienaktien von Xtrackers und einen auf amerikanische von iShares. Zusammen ersetzen sie den globalen Immobilien-ETF von iShares. Ausschlaggebend für den Wechsel waren geringere Gesamtkosten.
Name | Anlageklasse | Produktkosten | Geld-Brief-Spanne | Gesamtkosten | |
---|---|---|---|---|---|
ETF alt | iShares Developed Markets Property Yield | Immobilien global | 0,60 % p.a. | 0,09 % p.a. | 0,69 % p.a. |
ETFs neu | Xtrackers FTSE Developed Europe Real Estate | Immobilien Europa | 0,36 % p.a. | 0,11 % p.a. | 0,47 % p.a. |
iShares US Property Yield | Immobilien USA | 0,33 % p.a. | 0,15 % p.a. | 0,48 % p.a. |
Die beiden neuen Papiere weisen zwar eine leicht höhere Geld-Brief-Spanne auf als das Vorläufer-Papier. Die Produktkosten sind aber weit niedriger, so dass der Tausch die Kosten unterm Strich deutlich senkt. Wie stark, hängt von der Gewichtung der Papiere ab. Jeder der beiden ETFs kann maximal im Verhältnis 70 zu 30 zum anderen gewichtet werden. Geht man im Mittel von einer Gleichgewichtung aus, dann ergeben sich Gebühren von rund 0,48 Prozent pro Jahr – 0,21 Prozentpunkte weniger als beim globalen ETF von iShares.
Wie wir neue ETFs in den Kundenportfolios einführen, können Sie in dem Blog-Artikel „Unser ETF-Universum: Vier neue im Depot” nachlesen. Wichtig zu wissen: Die Positionen werden in der Regel schrittweise aufgebaut. Denn würden wir sie auf einmal handeln, wäre dies steuerlich suboptimal und es würden zusätzliche Kosten fällig – durch große Ordervolumina, die sich nachteilig auf die Geld-Brief-Spannen auswirken.
*Hinweis: BlackRock, die Muttergesellschaft des weltgrößten ETF-Anbieters iShares, hat 2017 einen signifikanten Minderheitsanteil an Scalable Capital erworben. Diese Beteiligung hat keinen Einfluss auf unsere unabhängige ETF-Auswahl.
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