Sieben Gründe, jetzt mit der Altersvorsorge zu beginnen

8. Juli 2016  |  Manuela Rabener
7 Gründe, jetzt mit der Altersvorsorge zu beginnen
Steigende Lebenserwartung, geringere staatliche Absicherung und höhere Kosten im Alter führen zu einem gesteigerten Vorsorgebedarf.
Die gute Nachricht: Je früher man beginnt, umso leichter wird es dank Zinseszins, ein entsprechend hohes Vermögen für den Ruhestand aufzubauen.

Der nächste Urlaub, ein besseres Auto, die bald anstehende Gehaltserhöhung – es gibt eine schier unbegrenzte Anzahl an Gründen, mit dem Sparen und der Altersvorsorge erst im nächsten Jahr zu beginnen. Dabei gibt es schlagkräftige Gründe, damit so früh wie möglich zu beginnen, selbst wenn es sich zu Beginn nur um einen geringen monatlichen Sparbetrag handelt. Hier sind die sieben wichtigsten Argumente für den kontinuierlichen Vermögensaufbau:

1. Höhere Lebenserwartung

Wir werden alle tendenziell älter und verbringen den Lebensabend noch dazu in besserer Gesundheit. Lag die Lebenserwartung laut Weltbank 1990 bei 75,2 Jahren, ist sie bis 2015 auf 81 Jahre gestiegen. Reisen, shoppen und die schönsten Golfplätze weltweit genießen: all das ist nach der aktiven Zeit im Arbeitsleben möglich. Allerdings müssen dazu auch die finanziellen Mittel vorhanden sein.

2. Steigende Gesundheitsausgaben

Die Ausgaben für Gesundheit sind in den vergangenen Jahren in Deutschland kontinuierlich angestiegen. Im Jahr 2000 betrugen sie laut Weltbank noch 2.180 Euro je Bundesbürger. 14 Jahre später waren sie bereits auf 4.919 Euro geklettert. Tendenziell sollte sich diese Entwicklung fortsetzen. Gesundheit hat ihren Preis und der scheint mit dem höheren durchschnittlichen Lebensalter der Deutschen nur eine Richtung zu kennen: nach oben. Wer im Alter immer noch gut versorgt sein will, muss sich eine entsprechend solide Versicherung leisten können.

3. Versorgungslücke

Die staatliche Rente bietet den Deutschen eine Grundsicherung im Alter, doch je nach eigenem Anspruch an den Lebensabend kann sich eine große Lücke auftun zwischen dem, was möglich ist und dem, was gewünscht ist. Wer im Alter seinen Lebensstandard halten will, muss privat vorsorgen, denn das Niveau der staatlichen Rente wird von 47,5 Prozent im Jahr 2015 – schon das ist nicht üppig – nochmal auf 43 Prozent vor Steuern im Jahr 2030 absinken. Privater Vermögensaufbau kann helfen, die Lücke zwischen der staatlichen Rente und dem gewünschten Lebensstandard zu schließen.

4. Preissteigerungen durch Inflation

Auch wenn es derzeit nicht danach aussieht, die Preise könnten in Zukunft wieder mit weit über 2 Prozent pro Jahr steigen. Und auch bei einer gemäßigten Inflationsrate von durchschnittlich 2 Prozent weisen 3.000 Euro heute in 20 Jahren nur noch eine Kaufkraft von 2.019 Euro auf. Wer sein Geld also unter das Kopfkissen legt oder auf einem kaum oder niedrig verzinsten Bankkonto liegen lässt, verliert real Geld in Form von Kaufkraftverlust, im Beispiel fast 1.000 Euro. Diesen Verlust gilt es durch eine entsprechende Altersvorsorge auszugleichen. Bei einer Investition am Kapitalmarkt mit einer durchschnittlichen Nettorendite nach Gebühren von 4 Prozent blieben nach Abzug der Inflationsrate real noch 2 Prozent. Dies ließe die 3.000 Euro inflationsbereinigt auf 4.458 Euro anwachsen.

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5. Spardauer

Wer früher beginnt, braucht nur kleinere Beträge pro Monat zurücklegen, um im Alter abgesichert zu sein. Oder anders gesagt: wer mehr zurücklegen kann oder will, der kann seinen Lebensabend entsprechend großzügiger gestalten. Denn es macht einen erheblichen Unterschied, ob man 35 Jahre für die Altersvorsorge spart oder nur 15 Jahre. Bei monatlichen 150 Euro über die Dauer von 15 Jahren kommen eben – ohne Verzinsung – nur 27.000 Euro zusammen, bei einer Periode von 35 Jahren dagegen 63.000 Euro zusammen.

6. Zinseszinseffekt

Der Zinseszinseffekt sorgt dafür, dass man für eine längere Spardauer zusätzlich belohnt wird. Das folgende Beispiel illustriert den Effekt auf beeindruckende Weise:

  • Wer zwischen seinem 25. und 40. Geburtstag, also 15 Jahre lang, jährlich 2.500 Euro zur Seite legt und auf dieses Kapital eine Nettorendite von 5,6 Prozent erwirtschaftet, kann sich an seinem 65. Geburtstag über ein Vermögen von rund 233.000 Euro freuen. Die Rendite von 5,6 Prozent entspricht der durchschnittlichen Jahresrendite des Euro Stoxx 50 von 1996 bis 2016.
  • Wer dagegen 30 Jahre lang den gleichen Betrag von 2.500 Euro pro Jahr spart, allerdings erst ab dem 35. Geburtstag, erwirtschaftet bei gleicher jährlicher Rendite nur rund 195.000 Euro – also 38.000 Euro weniger. Und das, obwohl statt 37.500 Euro in Summe sogar 75.000 Euro zur Seite gelegt und investiert wurden.

Der Zinseszinseffekt kann also einen ganz entscheidenden Beitrag zur Altersvorsorge leisten. Allerdings: je geringer die jährliche Rendite, desto geringer fällt die Hebelwirkung des Zinseszinseffekts aus. Bei nur 3 Prozent Rendite hätte der erste Sparer in unserem Beispiel bei Rentenalter nur 100.000 Euro zur Verfügung gehabt, der zweite Sparer nur knapp 123.000 Euro. Trotzdem wäre das Sparen in jüngerem Alter mit einem Wertzuwachs von mehr als 165 Prozent auf die angesparte Summe belohnt worden, während das Sparen über 30 Jahre nur zu einem Wertzuwachs von weniger als 65 Prozent geführt hätte.

7. Weniger emotionaler Stress

Wer früh mit der Altersvorsorge beginnt, nimmt viel Druck von sich selbst, im Verlauf der Karriere ständig neue Gehaltssteigerungen erreichen zu müssen. Ist bereits im Alter von 45 Jahren ein solider Grundstock an Kapital gelegt, das sich bis zum Renteneintritt weiter verzinsen kann, lässt sich die Entscheidung leichter treffen, auch mal einen weniger einträglichen Job anzunehmen, wenn er dafür mehr Lebensfreude bringt. Oder mehr Zeit für die Familie, Freunde oder das Reisen ermöglicht. Diese Entscheidung lässt sich nur schwerlich treffen, wenn die Altersvorsorge stets aufs Neue in die Zukunft verschoben wurde.

Online-Vermögensverwaltung kann helfen

Der Zinseszinseffekt stellt sich im aktuellen Niedrigzinsumfeld bei quasi Nullzinsen auf Bundesanleihen oder Sparkonten kaum ein. Anleger, die Vermögen für die Altersvorsorge aufbauen wollen, müssen sich somit heute nach Anlageformen umsehen, die mehr Potenzial bieten. Historisch betrachtet bot die Geldanlage an den Kapitalmärkten die besten Rendite-Chancen, allerdings gehen mit ihr auch Risiken einher, denn es besteht üblicherweise keine Kapitalgarantie. Zudem hat nicht jeder Lust oder die Kenntnisse, sich auf eigene Faust um ein Wertpapierdepot zu kümmern. Online-Vermögensverwaltungen, oder „Robo-Advisor”, wie Scalable Capital könnten hier eine sinnvolle Alternative sein: sie erstellen breit gestreute Portfolios aus den besten ETFs (was sind ETFs?), im besten Fall auch eine regelmäßige Überwachung des Risikos der Geldanlage, so dass die individuell gewählte Risikokategorie eingehalten und Portfolio-Performance stabilisiert wird. Echte Vermögensverwalter gemäß §32 Kreditwesengesetz (KWG) dürfen ihren Kunden die Anpassung des Portfolios an sich verändernde Marktbedingungen abnehmen, so dass diese sich nicht mehr selbst um die laufende Überwachung ihrer Wertpapierdepots kümmern müssen.

Bild: Freddie Marriage/ Unsplash.com

Risikohinweis – Die Kapitalanlage ist mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Weder vergangene Wertentwicklungen noch Prognosen haben eine verlässliche Aussagekraft über zukünftige Wertentwicklungen. Wir erbringen keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Sollte diese Website Informationen über den Kapitalmarkt, Finanzinstrumente und/oder sonstige für die Kapitalanlage relevante Themen enthalten, so dienen diese Informationen ausschließlich der allgemeinen Erläuterung der von Unternehmen unserer Unternehmensgruppe erbrachten Wertpapierdienstleistungen. Bitte lesen Sie auch unsere Risikohinweise und Nutzungsbedingungen.

 

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Manuela Rabener
CHIEF MARKETING OFFICER (Ehemals)
Manuela bringt sowohl Finanzmarktexpertise als auch mehrere Jahre Erfahrung in der Gründung und dem Aufbau von e-Commerce-Startups ein. Als Gründerin und CEO von Westwing.ru baute sie die Seite in 3 Jahren zum Marktführer im Bereich Home & Living in Russland & Kasachstan aus. Davor arbeitete sie für über 7 Jahre bei McKinsey & Company in New York, Dubai, München und Köln und beriet dort sowohl Kunden im Bereich Private Equity und Konsumgüter zu strategischen Themen, als auch Banken zum Thema Risikomanagement. Manuela studierte an den Universitäten Frankfurt und Lyon BWL mit einer Spezialisierung auf Bankwirtschaft und Finanzderivate. Sie promovierte zudem im Bereich Wirtschaftswissenschaften an der European Business School in Oestrich-Winkel.