Nimmt man die größten ETFs in Europa als Indikator dafür, worin ETF-Anlegerinnen und Anleger am liebsten investieren, liegen Welt- und US-ETFs ganz vorne.1 Was bei globalen Aktienindizes wie dem MSCI World2 teilweise vergessen wird, ist die Tatsache, dass dort Aktien aus Schwellenländern überhaupt nicht vertreten sind. Länder wie Indien, China, Brasilien oder Taiwan zählen eben nicht zu den 23 im MSCI-World-Index enthaltenen Industriestaaten, sondern werden als aufstrebende Wirtschaftsräume angesehen.
Schwellenländer können gegenüber entwickelten Regionen ein höheres Wachstumspotenzial aufweisen, weisen jedoch auch relevante Risiken auf. Dazu zählen zum Beispiel politische Unsicherheit, geopolitische Risiken und mögliche Wirtschafts- oder Währungskrisen. Für Anlegerinnen und Anleger, die sich fragen, ob es überhaupt Schwellenländer-Aktien im Portfolio braucht, könnte das Argument der Diversifikation hilfreich sein. Schließlich bietet der Index MSCI Emerging Markets Zugang zu über 1.200 börsennotierten Unternehmen und deckt damit einen Großteil des Aktienmarktes der Schwellenländer ab.3 Dem chinesischen Aktienmarkt kommt hier eine besondere Rolle zu. Unternehmen aus China machten über längere Zeit ein relativ hohes Gewicht im MSCI-Emerging-Markets-Index aus. Im Jahr 2022 waren es beispielsweise 38 %, was Anlegerinnen und Anleger angesichts des schwelenden Handelskonflikts zwischen China und den USA beunruhigt haben könnte. Der Index für Schwellenländer wandelt sich allerdings.
Inzwischen machen indische Aktien, die vor wenigen Jahren nur 9 % des Index ausmachten, den chinesischen Aktien ihren Rang streitig. Heute weist China noch ein Gewicht von etwa 27 % im MSCI Emerging Marktes – deutlich weniger als noch vor zwei Jahren. Indische Aktien hingegen machen mit rund 18 % inzwischen doppelt so stark im Index vertreten wie noch vor knapp drei Jahren.4 Die indische Wirtschaft weist im Vergleich zum Rest der Welt seit Jahren relativ hohe Wachstumsraten auf. Diese spiegeln sich zu Teilen auch am indischen Aktienmarkt wider, der so über die Zeit ein höheres Gewicht in Schwellenländer-ETFs erreichen konnte. Wer also in Schwellenländer-ETFs investiert war, konnte an der Wachstumsgeschichte Indiens teilhaben. Dem Index werden auch immer wieder aufstrebende Länder hinzugefügt. Staaten wie die Tschechische Republik, Ägypten oder Indonesien waren 1998 noch gar kein Bestandteil des Index, gehören ihm aber heute an.5
Gewichtung von Indien und China im MSCI Emerging Markets Index
Quelle: DWS International GmbH, Stand: November 2024
Da der chinesische Aktienmarkt zeitweise einen großen Teil des MSCI Emerging Markets ausmachte, etablierten sich mit der Zeit Schwellenländer-ETFs am Markt, die eine Indexvariante ohne China abbildeten. Anlegerinnen und Anleger, die das Klumpenrisiko China reduzieren wollen, können beispielsweise einen ETF auf den Index MSCI Emerging Markets ex-China6 auswählen. Die Höhe des China-Anteils im Portfolio kann dann über ein separates Produkt, beispielsweise auf den China-Index CSI 3007, nachjustiert werden.
Schwellenländer-Aktien erzielten in der Vergangenheit Renditen, die sich teils deutlich von jenen der entwickelten Märkte unterschieden. Vor allem die Richtung des US-Dollars schien dabei ein relevanter Faktor zu sein. Häufig entwickelten sich Aktien aus Schwellenländern unter einem schwachen US-Dollar besser als unter einem starken US-Dollar. Das folgende Diagramm zeigt die historische Entwicklung des MSCI-World-Index neben der Entwicklung des Index MSCI Emerging Markets. Der grün hinterlegte Bereich markiert eine Phase, in der die US-Währung schwächelte. Rot hinterlegt ist ein Zeitraum, in dem sich der US-Dollar eher stärker entwickelte.8
Quelle: DWS International GmbH, Stand: November 2024
Zudem kam es den Schwellenländern historisch gesehen zugute, wenn die US-Notenbank Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins senkte. Aktuell gehen die Märkte davon aus, dass die US-Notenbank ihren Leitzins im kommenden Jahr weiter senken wird. Ein möglicher Faktor, der den Schwellenländer-Aktien im Jahr 2025 Rückenwind verschaffen könnte. Während die Aktien entwickelter Länder im Falle eines schwachen US-Dollars unter Druck geraten könnten.
Wichtige Hinweise
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Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als nicht zutreffend oder nicht korrekt herausstellen können. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Quelle: DWS International GmbH; Stand: 04.12.2024
1 justetf.de // MSCI EM Produkt auf Platz 5, davor US/Global.
2 Der MSCI World ist ein globaler Aktienindex, der die Kursentwicklung von rund 1.500 Aktien aus 23 Industrieländern abbildet.
3 Quelle: https://www.msci.com/documents/10199/c0db0a48-01f2-4ba9-ad01-226fd5678111
4 Quelle: https://en.guidingdata.com/msci-em-top-10-constituents-development/
5 Quelle: https://www.msci.com/indexes/group/emerging-markets-indexes
6 Der MSCI Emerging Markets ex China Index bietet Zugang zu den größten und liquidesten Aktien aus Schwellenländern ohne China.
7 Der CSI 300 (China Securities Index 300) ist ein Aktienindex, der die Kursentwicklung an den beiden größten Börsen Festland-Chinas, Schanghai und Shenzhen, abbildet.
8 Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung DWS. Daten basieren auf Preisindizes, da diese eine längere Historie als der MSCI Emerging Markets Net Total Return Index aufweisen. Dividenden wurden entsprechend nicht berücksichtigt. Als Indikator für den starken oder schwachen US-Dollar wurde der US-Dollar Index (DXY Index) verwendet.
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