Liebe Leserinnen, liebe Leser,
erinnern Sie sich noch? 2:1 in der 94. Minute. Klaas-Jan Huntelaar versenkt den Elfmeter flach im rechten Eck. Holland steht im Viertelfinale, Mexiko ist raus. Ein echter Fußball-Krimi bei der WM in Brasilien vor vier Jahren. Womöglich haben Sie ihn längst vergessen. Wir nicht. Denn für uns war er noch viel mehr: Der Oranje-Sieg fiel zusammen mit der Geburtsstunde von Scalable Capital.
Aller Anfang ist klein: Mitgründer Professor Stefan Mittnik im ersten Büro von Scalable Capital, das 25 Quadratmeter hatte und hinter dem Münchner Ostbahnhof lag.
Es war der 29. Juni 2014 in einem Altbaubüro in Berlin. Eine Freundin hatte es uns fürs Wochenende überlassen (vielen Dank noch mal, Julie). Mitten in Prenzlauer Berg – draußen Hipster, drinnen Dielenboden und Stuckdecke – entwickelten wir Gründer die Geschäftsidee von Scalable Capital und sahen in einer Pause das Spiel. Damals hatten wir noch Jobs bei Goldman Sachs und dem Online-Händler Westwing. Doch an diesem Sonntagabend stellten wir uns ein Ultimatum: „Wer morgen nicht kündigt, ist nicht dabei.” Wir haben uns daran gehalten und unsere Stellen gleich am Montag aufgegeben.
So fing es an. Mit nicht viel mehr als einer guten Idee. Die lautete, eine Geldanlage anzubieten, die auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten ist. Klingt nicht originell? Mag sein. Aber so verrückt es auch scheint: Es gab keinen Finanzdienstleister, der eine solche Anlage im Angebot hatte. Wenn uns Freunde fragten, wem sie ihr Geld anvertrauen sollten, fiel uns keine Antwort ein, zu der wir hätten stehen können. Obwohl allein in Deutschland mehr als 1.800 Banken, über 8.000 Publikumsfonds, Hunderte Vermögensverwalter und Tausende Vermittler und Berater um die Gunst der Anleger buhlen. Überzogene Kosten, Interessenkonflikte beim Verkauf von hauseigenen Produkten, hohe Mindestanlagesummen, fragwürdige Stockpicking-Strategien oder diffuse Anlagerisiken: Es gab immer mindestens einen entscheidenden Haken. Das fanden wir absurd. So absurd, dass der Entschluss in uns reifte, Scalable Capital zu gründen – eine kostengünstige und transparente Vermögensverwaltung, die auf Technologie setzt.
Dann ging es richtig los: Wir bezogen unser erstes Büro – 25 Quadratmeter im Werk1, einem Start-up-Hotspot hinter dem Münchner Ostbahnhof. Danach siedelten wir um in die Prinzregentenstraße im Stadtteil Lehel, bevor wir Anfang 2016 unseren Service in Deutschland starteten. Später folgten Großbritannien, Österreich und die Schweiz. Zudem gewannen wir Siemens Private Finance und die Direktbank ING-DiBa als Partner sowie den weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock als Anteilseigner.
Jetzt steht die nächste Fußball-WM an. Fast zeitgleich hat unser Kundenvermögen die Marke von einer Milliarde Euro überschritten. Damit sind wir der am schnellsten wachsende Robo-Advisor der Welt. Das haben wir unseren Kunden zu verdanken. Die Börsen haben sich seit unserem Start nicht immer von ihrer besten Seite gezeigt. Manchmal wurde es sogar richtig ungemütlich. Anfang 2016 zum Beispiel, als die Aktienmärkte einen der übelsten Fehlstarts ihrer Geschichte hinlegten. Oder beim Brexit-Votum und im ersten Quartal 2018, als es ebenfalls zu heftigen Turbulenzen kam. Wir wollen uns an dieser Stelle bedanken. Bei allen, die uns auch in unruhigen Zeiten treu geblieben sind und die ihr Geld einer Vermögensverwaltung anvertraut haben, die vor vier Jahren nur als kühner Plan in unseren Köpfen existierte.
Und wenn ab 14. Juni das runde WM-Leder wieder rollt, freuen wir uns mit Ihnen auf ein paar spannende Fußball-Krimis.
Herzliche Grüße
die Gründer von Scalable Capital
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