Frauen kümmern sich immer noch viel zu selten um ihre Geldanlage. Meist fehlt ihnen schlichtweg das Vertrauen in das eigene Finanz-Know-how. Mir liegt es am Herzen, das zu ändern. Frauen sollten genau wie Männer die Chance haben, langfristig ein Vermögen aufzubauen. Ihr Erspartes sollte nicht mehr nur auf einem Giro- oder Festgeldkonto liegen, wo es so gut wie keine Erträge erwirtschaftet. Daher wollen wir Frauen in unserem Blog, über Webinare und auf Veranstaltungen mit den wichtigsten Investment-Konzepten vertraut machen, damit sie die richtigen Entscheidungen für ihr Geld treffen können. Keine Sorge, ermüdende Finanzvorlesungen und unnötiges Börsen-Kauderwelsch bleiben außen vor.
Auch wenn sich in Sachen Gehaltsgefälle einiges getan hat und in so mancher Partnerschaft die Frau heute mehr Gehalt nach Hause bringt als der Mann: Im Schnitt verdienen wir Frauen leider immer noch weniger als Männer. Das führt dazu, dass sich selbst in modernen Haushalten meist die Männer um die Finanzen kümmern. Sie planen die Altersvorsorge, handeln mit der Bank den Immobilienkredit aus und entscheiden, welche Wertpapiere ins Depot wandern. Trotz Emanzipation, die für uns selbstverständlich ist, überträgt die Mehrheit der Frauen das Gros der finanziellen Entscheidungen immer noch an ihre Partner – oder sucht den Ratschlag ihrer Väter.
In Zeiten, in denen Scheidungen weder tabu noch die Ausnahme sind und in denen immer mehr Frauen ein Singleleben wählen, wird ihnen zunehmend bewusst, dass sie ihre Finanzplanung selbst in die Hand nehmen müssen.
Doch eine Wende scheint sich abzuzeichnen. In Zeiten, in denen Scheidungen weder tabu noch die Ausnahme sind und in denen immer mehr Frauen ein Singleleben wählen, wird ihnen zunehmend bewusst, dass sie ihre Finanzplanung selbst in die Hand nehmen müssen. Wir leben nicht nur länger als Männer (um durchschnittlich vier Jahre), sondern unterbrechen auch häufiger unsere Karrieren, um uns um Kinder und ältere Familienangehörige zu kümmern. Das Ergebnis: Wir verbringen längere Zeitabschnitte ohne oder mit geringerem Einkommen. Noch dazu verpassen wir durch diese Auszeiten wichtige Karrieresprünge, die für einen Anstieg beim Gehalt sorgen könnten. Das wiederum führt dazu, dass wir weniger Kapital für den Ruhestand ansparen können.
Dabei müssten wir eigentlich mehr sparen als Männer, um unseren Lebensstandard für vier zusätzliche Lebensjahre zu finanzieren. Und statt nur zu sparen, müssten wir Geld an den Kapitalmärkten investieren und damit so früh wie möglich beginnen. Nur so haben wir die Chance, ein Vermögen aufzubauen, das heißt: eine langfristige Rendite zu erzielen, die über den Kaufkraftverlust durch Inflation hinausgeht.
Für alle Frauen, die ihre Finanzplanung selbst in die Hand nehmen wollen, gibt es zwei gute Nachrichten. Die erste ist, dass der Zinseszins jene Anlegerinnen belohnt, die frühzeitig in die Geldanlage einsteigen. Wer über 30 Jahre sinnvoll investiert, hat am Ende womöglich ein Vermögen, das zu einem Großteil aus erzielten Renditen (Zinsen, Dividenden, Kursgewinnen) besteht und nur zu einem geringeren Teil aus den eingezahlten Sparraten. Sprich: Man muss auf weniger Ausgaben verzichten, um am Ende den gleichen Vermögenszuwachs zu erreichen. Aber auch bei einem nur noch zehnjährigen Anlagehorizont wirkt sich der Zinseszins positiv aus. Sofern Anlegerinnen das angelegte Geld stets investiert lassen, ist die Zeit also auf ihrer Seite. Die zweite gute Nachricht ist, dass Frauen, die ihr Wertpapierportfolio mangels Zeit, Interesse oder Kenntnisse nicht selbst verwalten wollen, es heute zu niedrigen Gebühren bequem von Profis steuern lassen können. Und zwar, ohne Millionärinnen sein zu müssen.
Der beste Zeitpunkt, mit der Geldanlage zu beginnen, ist also: sofort. In unserer Checkliste finden Sie die Regeln, die es dabei zu beachten gilt.
Wer sich für eine Geldanlage entscheidet, sollte zuvor seine finanzielle Gesamtsituation überblickt haben. Wichtige Fragen, die Sie sich dabei stellen sollten, sind:
Ihre neue Geldanlage sollte zu den bereits existierenden Positionen passen. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, mehrere bestehende Investments abzustoßen – auch, um nicht den Überblick zu verlieren. Bei komplexen finanziellen und steuerlichen Sachverhalten sollten Sie erwägen, eine unabhängige Finanzberatung in Anspruch zu nehmen.
Eigentlich muss man dazu nicht viel erklären: Stellen Sie sicher, dass Sie regelmäßig Geld beiseite legen. Schon 50 Euro im Monat machen einen großen Unterschied. Und Sie bemerken es vielleicht kaum, wenn diese Summe regelmäßig vom Giro- auf ein Anlagekonto fließt. Je früher investiert wird, desto mehr Zeit bleibt, um von den langfristigen Renditen an den Finanzmärkten zu profitieren. Außerdem erwirtschaftet jeder Gewinn auf das monatlich angelegte Geld in den Folgemonaten und -jahren potenziell wieder einen Gewinn. So arbeitet nicht nur das ursprünglich angelegte Kapital für Sie, sondern auch die erwirtschafteten Renditen. Man unterschätzt leicht, wie stark sich dieser Zinseszinseffekt auswirkt. Angenommen die jährlichen Rendite liegt bei 5,6 Prozent – so viel hat der europäische Euro-Stoxx-50-Index im Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre abgeworfen. Und angenommen die Gesamtkosten für die Geldanlage betragen ein Prozent (Nettorendite von 4,6 Prozent). Dann würde beispielsweise ein monatlicher Sparbetrag von 50 Euro über 30 Jahre auf gut 38.000 Euro anwachsen, wenn die erwirtschafteten Renditen stets reinvestiert werden. Tatsächlich angespart hat man dabei lediglich 18.000 Euro, der Rest stammt von Renditen auf die angesparte Summe sowie vom Zinseszins auf diese Renditen. Mehr dazu finden Sie in unserem Artikel zum Zinseszins bei der Geldanlage.
Jede Investition am Kapitalmarkt birgt ein gewisses Risiko. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit, mit einer Anlage in den deutschen Aktienindex DAX ein Minus einzufahren, zwar bei fast null (auf Basis historischer Daten). Und wer zwischen 1980 und 2015 in einem beliebigen 14-Jahres-Zeitraum im globalen Aktienindex MSCI World investiert war, hat immer einen Gewinn eingefahren. Doch wer sich an die Finanzkrise von 2008 erinnert, weiß, welch tiefe Täler sich an der Börse auftun können. Daher ist es wichtig, dass Sie das richtige Risiko für Ihre Geldanlage wählen, um nicht zwischendurch kalte Füße zu bekommen und auszusteigen.
Unser Rat: Lassen Sie sich bei der Wahl des Risikos der Geldanlage nicht mit vagen Begriffen wie „moderat“ oder „konservativ“ abspeisen. Was Sie für moderat halten, mag für mich konservativ oder aggressiv sein. Stellen Sie sicher, dass Sie ein gutes Gefühl dafür bekommen, wie viel Ihr Portfolio in einem schlechten Jahr an Wert verlieren kann. Alle von der deutschen Finanzaufsicht BaFin regulierten Vermögensverwalter – und dazu gehört auch Scalable Capital – sind dazu verpflichtet, ihre Kunden durch einen Fragebogen zu führen, der ihnen dabei hilft, das für sie angemessene Risikoniveau festzulegen. Das gilt jedoch nicht für unregulierte Anlagevermittler (mehr zur Unterscheidung unter: Was ist ein Robo-Advisor?). Wir helfen Ihnen also bei der Frage, wie viel Risiko Sie sich zutrauen sollten. Und wir sorgen bei der Verwaltung Ihres Portfolios dafür, dass dieses Risikoniveau stets eingehalten wird. Wenn Sie sich entscheiden, Ihr Portfolio selbst zu verwalten, sollten Sie viel Zeit damit verbringen, das Risiko Ihrer Geldanlage richtig einzuschätzen und in Schach zu halten.
Wie lässt sich die Verlustwahrscheinlichkeit im Portfolio verringern? Und wie bekomme ich für mein Risiko eine angemessene Rendite? Die Antwort auf diese Fragen lautet: mittels Diversifikation. Dabei geht es darum, einen Wertpapier-Mix aus verschiedenen Anlageklassen (Aktien, Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Rohstoffe, Immobilien), Ländern und Branchen zusammenzustellen. Die Kunst dabei ist, Titel auszuwählen, die sich historisch betrachtet nicht stets in die gleiche Richtung bewegen. Falls etwa der Kurs von Wertpapier A steigt, wenn der Kurs von Wertpapier B fällt, können Verluste – zumindest teilweise – ausgeglichen werden. Ihr Portfolio hat so auch dann noch eine gute Chance, eine positive Rendite abzuwerfen, wenn ein Teil der Werte auf Talfahrt geht.
Die Eigenschaften eines diversifizierten Portfolios untersuchte zuerst der Wirtschaftsnobelpreisträger Harry Markowitz in den 1950er Jahren. Er kam zu dem Schluss, dass Wertpapiere auf bestimmte Börsenereignisse unterschiedlich reagieren. Es gibt daher Portfolios, die mehr Rendite für das eingesetzte Risiko erwirtschaften als andere – je nachdem, wie sie zusammengesetzt sind.
Auch wenn Sie ihr Geld prinzipiell langfristig anlegen sollten: Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Investments jederzeit liquidieren können. Denn das Leben kann auch mal eine unerwartete Wendung nehmen: Scheidung, Jobverlust – Anlässe gibt es genug. Denken Sie auch möglichst frühzeitig an Ereignisse, bei denen Sie auf Ihr Erspartes zurückgreifen müssen wie Elternzeit, ein Sabbatical oder die Gründung einer eigenen Firma. Flexibilität sollte bei der Geldanlage immer gewährleistet sein. Das bedeutet, dass Sie zum Beispiel geschlossene Fonds meiden sollten. Denn bei ihnen ist in der Regel nicht sichergestellt, dass Sie jederzeit an Ihr Geld kommen.
Immobilien gelten oft als besonders sichere Geldanlage. Doch wenn all Ihre Ersparnisse in Zinsen und Tilgung eines Immobiliendarlehens fließen, dann investieren Sie in einen einzigen illiquiden Vermögenswert. Sie haben sprichwörtlich alle Eier in einen Korb gelegt – das ist das Gegenteil von Diversifikation. Was passiert, wenn die Region, in der sich Ihr Wohneigentum befindet, in 15 oder 20 Jahren weniger attraktiv ist als heute? Oder wenn die Wirtschaft gerade in einer Rezession steckt, wenn Sie verkaufen wollen? Dann bleiben Sie womöglich auf Ihrer Immobilie sitzen. Oder Sie erleiden einen herben Wertverlust. Die historischen Immobilienpreise in den Industrieländern belegen keineswegs, dass der Wert von Betongold immer steigt. In den USA, Spanien oder Irland erlebten Immobilienbesitzer vor rund zehn Jahren einen heftigen Markteinbruch. Zwischen 2005 und 2015 konnten sie im Schnitt keinen Wertzuwachs verbuchen. Mehr zum Thema Wohneigentum als Geldanlage lesen Sie in unserem Blog.
Im Prinzip kann man auch mit offenen Immobilienfonds am langfristigen Wertzuwachs von Immobilien partizipieren. Vorteil im Vergleich zum Direktinvestment: Das Portfolio ist breit gestreut, Lage und Art der enthaltenen Immobilien unterscheiden sich. Doch nach dem Zusammenbruch der Lehman-Bank im Jahr 2008 schlitterten die Fonds in eine Krise. Weil viele Anleger gleichzeitig ihr Geld abziehen wollten, wurden einige der Fonds eingefroren, manche sogar abgewickelt. Die Fondsgesellschaften konnten die Immobilien im Portfolio einfach nicht schnell genug verkaufen, um die Liquidität sicherzustellen. Deshalb wurden die Kündigungsregeln für offene Immobilienfonds in den vergangenen Jahren verschärft. Früher konnte man die Anteile meist börsentäglich abstoßen, heute müssen Anleger dabei bestimmte Halte- und Kündigungsfristen beachten. Die Liquidität ist stark eingeschränkt.
Oft setzen Anleger hohe Gebühren mit hoher Qualität gleich. Bei der Geldanlage gilt jedoch das Gegenteil: Hohe Gebühren sind ein brutaler Renditekiller. Selbst ein kleiner Gebührenaufschlag kann den Vermögensaufbau langfristig erheblich mindern. Ein paar Rechenbeispiele finden Sie auf unserer Gebühren-Seite.
Es lohnt sich also, vor der Eröffnung eines Kontos oder Depots die jährlichen Gesamtkosten der Geldanlage zu berechnen. Wer sein Depot selbst verwaltet, sollte abschätzen, welche Kosten für Kauf und Verkauf von Wertpapieren anfallen, also die Transaktionsgebühren sowie die Maklercourtage berücksichtigen. Zudem gilt es, die Fondsgebühren zu checken, falls Sie in Fonds investieren möchten. Vorsicht ist hier bei dem Begriff „Total Expense Ratio“ (TER) angebracht. Diese Kostenquote müssen die Fondsgesellschaften zwar ausweisen, doch trotz ihres Namens beinhaltet die Zahl keineswegs alle Gebühren, die in einem Fonds anfallen. In einem separaten Artikel zu den Kosten der Geldanlage bringen wir Licht ins Dunkel des Gebührendschungels.
Haben Sie Spaß daran, Ihr Portfolio selbst zu verwalten? Finden Sie es spannend, die Börsenkurse im Auge zu behalten und Ihr Depot regelmäßig so zu optimieren, dass das Risiko unter Kontrolle bleibt? Oder ist es Ihnen lieber, einen Profi anzuheuern? Bevor Sie sich festlegen, sollten Sie überlegen, was besser zu Ihrem Lebensstil passt. Bauen Sie kein Portfolio auf, wenn Sie nicht sicher sind, dass sie die Zeit und Motivation haben, es laufend zu betreuen. Es ist wie mit dem Fitnessstudio: Fast jede Frau kennt das Gefühl, zu Jahresbeginn hochmotiviert eine Mitgliedschaft abgeschlossen zu haben und dann nicht regelmäßig hinzugehen. Wenn Sie nicht genügend Zeit haben, Ihr Portfolio zu verwalten, sollte sich ein Profi darum kümmern. Sie glauben, das sei nur eine Option für reiche Privatbank-Kunden? Das mag früher so gewesen sein, aber heute bieten digitale Vermögensverwalter wie Scalable Capital einen ähnlichen Rundum-Service zu niedrigen Gebühren und mit deutlich geringeren Mindestanlagebeträgen. Der Einstieg bei uns ist schon ab 10.000 Euro möglich.
Transparenz hat in der Finanzindustrie immer noch Seltenheitswert. Scheuen Sie nicht davor zurück, Ihren Berater oder Vermögensverwalter mit Fragen zu löchern, bevor Sie investieren. Und stellen Sie sicher, dass Sie jederzeit die Performance und Zusammensetzung Ihres Portfolios einsehen können. Folgende Fragen sollten Sie sich unbedingt beantworten lassen:
Risikohinweis – Die Kapitalanlage ist mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Weder vergangene Wertentwicklungen noch Prognosen haben eine verlässliche Aussagekraft über zukünftige Wertentwicklungen. Wir erbringen keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Sollte diese Website Informationen über den Kapitalmarkt, Finanzinstrumente und/oder sonstige für die Kapitalanlage relevante Themen enthalten, so dienen diese Informationen ausschließlich der allgemeinen Erläuterung der von Unternehmen unserer Unternehmensgruppe erbrachten Wertpapierdienstleistungen. Bitte lesen Sie auch unsere Risikohinweise und Nutzungsbedingungen.
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